Was unsere GoodCompanies ausmacht: Bewusst wirtschaften
Wie werden Unternehmen als "GoodCompany" gelistet? Ein Kriterium ist es, bewusst zu wirtschaften. Lest hier, was das heißt und erfahrt, welche 5 Companies dies schon umsetzen.
Noah Buscher via Unsplash
Welche Kriterien sollte eine GoodCompany erfüllen?
GoodJobs hat sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen orientiert und hat für sich Aspekte festgelegt, die nachhaltige und soziale Arbeitgeber*innen erfüllen sollten.
Die fünf Kategorien sind:
- die Umwelt zu schützen
- die Gesellschaft fair zu gestalten
- Wissen zu vermitteln
- Menschen zu helfen und
- bewusst zu wirtschaften.
Was letzteres für GoodJobs bedeutet, erfährst du hier.
Was hat die Wirtschaft mit der Klimakrise zu tun?
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, als die Industrielle Revolution an Fahrt aufnahm, wurde der Kapitalismus in unserem Wirtschaftssystem verankert. In dieser Zeit wurden vermehrt endliche Ressourcen extrahiert und verbrannt. Der Kapitalismus baut darauf auf, dass Kapital angehäuft wird und die Wirtschaft immer weiter wächst.
Zusätzlich hat dies leider auch einen starken sozialen Einfluss: der enorme Ressourcenverbrauch und das schnelle Wachstum ist vor allem durch Ausbeutung des globalen Südens möglich.
💡 Mehr zum Thema Klimagerechtigkeit kannst du in diesem Artikel lesen.
Aus dem kapitalistischen System herauszukommen, klingt für die meisten mehr als unrealistisch. Denn selbst wenn einige Unternehmen versuchen, sich entgegen des Marktes nicht an Preisen oder der Wachstumslogik zu orientieren, sind sie doch mit diversen anderen Instanzen vernetzt – Lieferant*innen, Logistik- und Vermarktungswegen oder Produzierenden.
Trotzdem gibt es immer mehr Companies, die auf kreative Art und Weise Alternativen finden, um so kapitalistische Strukturen mehr oder weniger zu umgehen oder sie indirekte für das Gute zu nutzen, zum Beispiel um so Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit zu fördern.
“Die einzige Möglichkeit, damit wir das 1,5 Grad Ziel noch erreichen liegt darin, dass Unternehmen und Regierungen gemeinsam handeln. Denn wenn wir uns den Fakt anschauen, dass nur 100 Konzerne für 71 Prozent der Treibhausgase verantwortlich sind, ist das erschreckend. GoodJobs ist dafür eine wichtige Stellschraube – wir vernetzen nachhaltige Unternehmen mit Menschen, die was ändern wollen und ihre wertvolle Arbeits- und Lebenszeit dem Guten widmen wollen. Das fördert ein Umdenken – sowohl unserer Gesellschaft, die ihre Werte auch im Job vertreten können, als auch in Unternehmen, die sehen, was für potenzielle Bewerber*innen relevant ist. Denn letztendlich hängt jeder Prozess in unserer Gesellschaft mit der Arbeitswelt zusammen und die wollen wir versuchen, von innen heraus zu ändern.”
– GoodJobs im Interview mit hppyppl
Und was bedeutet es jetzt, bewusst zu wirtschaften?
Bewusstsein ist kein festgelegtes Konzept, sondern basiert auf unserer Einschätzung. Der Prozess wird ständig überdacht und ist genauso offen für Feedback aus unserer Community.
Solange keines unserer Ausschlusskriterien greift, kann eine Company mit klarem Nachhaltigkeitsziel bei uns Stellen schalten und als GoodCompany in die Datenbank aufgenommen werden.
Ausschlusskriterien sind zum Beispiel die Verletzung der ILO Arbeitsnormen, Companies im Bereich der Herstellung konventioneller Energieträger, Lobbyarbeit oder Irreführung in der Werbung. Mehr dazu findest du hier.
Bewusstes Wirtschaften haben wir für uns in fünf Teilbereiche geteilt, die wir euch hier mit jeweils einer GoodCompany vorstellen:
1. Entwicklung alternativer, ethisch vertretbarer Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel Genossenschaften oder Social Entrepreneurship
Das Münchener Social Start-up Social Bee versucht, die Chancengleichheit für sozial Benachteiligte, wie zum Beispiel Geflüchtete, voranzutreiben. Dabei unterstützen sie Betroffene dabei, Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden und Unternehmen dabei, Diversität in der Belegschaft voranzutreiben. Diese Mission möchtest du mit deiner Arbeitszeit unterstützen? Dann wirf einen Blick auf ihr Company Profil, denn Social Bee sucht aktuell Verstärkung!
2. Prävention von Wirtschaftskriminalität durch Transparenz, Corporate Governance und Schutz der Konsumierenden.
Der Einsatz der Verbraucherzentrale NRW e.V. gilt den vielseitigen Verbraucherinteressen der Menschen in Nordrhein-Westfalen. Ob in den Bereichen Pflege, Ernährung und Umwelt, Energie oder Finanzen, ob bei Einkauf oder Vertragsschluss, sie informieren und beraten zu den zahlreichen Herausforderungen des Verbraucheralltags und unterstützen Verbraucher*innen bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Damit treten sie unfairen Geschäftspraktiken entgegen und setzen sich auf politischer Ebene für einen besseren gesetzlichen Verbraucherschutz ein.
3. Förderung nachhaltiger Konsummuster wie Minimalismus, Upcycling oder Sharing Economy.
Unter dem Dach der DSR Digital Solutions – einem neu gegründeten Green Tech Hospitality Unternehmen – entsteht gerade ein Marktplatz für Reiseerlebnisse aus dem DACH-Raum. Mit diesen wollen sie eine gute und gesunde Umwelt erhalten, regionale Strukturen stärken und erdgebundenes Reisen als erste Option bei der Urlaubsplanung etablieren. Sie vernetzen Menschen und sorgen dafür, dass kulturelle Angebote von allen gefunden werden können. Jedes angebotene Erlebnis unterliegt strengen Anforderungen, die gleichzeitig Klima, Region, Natur und Mensch schützen sollen. So findest du zum Beispiel einen Butterworkshop auf einer Alm, dafür aber eben keine Helikopterrundflüge oder Motorradtreffen. Bewirb dich, wenn du mitwirken willst!
4. Verlängerung des Produktlebenszyklus durch hohe Recycling-, Reparaturfähigkeit oder das Weiterverkaufen von Produkten.
Die GoodCompany eBay Kleinanzeigen kennt ihr bestimmt alle. Die Plattform ermöglicht es Menschen, in ihrer Nachbarschaft alle möglichen Dinge zu verkaufen oder zu verschenken. Vom Sessel bis zur Konzertkarte. Du hast Lust, den Gebrauchtwarenhandel zu unterstützen? eBay Kleinanzeigen sucht Mitstreiter*innen!
5. Stärkung lokaler und regionaler Selbstversorgung zum Beispiel durch Gemüsekisten oder regionale Stromversorgung.
Die Kulturland-Genossenschaft ist der verlässliche Bodenträger für lebendig ausstrahlende regional eingebundene Biohöfe, Solawi- und Quereinsteiger*innen-Höfe. Sie ermöglichen die gemeinschaftliche Finanzierung von Landkäufen, um diese langfristig zu sichern und aus der Spekulation zu befreien. Hierfür haben sie sogar eine neue Eigentumsform erfunden: Verantwortungseigentum an landwirtschaftlichem Land, eine Art moderne „Allmende“. Diesen Support von regionaler Landwirtschaft finden wir großartig!
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Wir sind auch auf die Aspekte Gesellschaft fair gestalten, Menschen zu helfen, Umwelt- und Klimaschutz und Wissensvermittlung in einzelnen Magazinartikeln eingegangen. Lest gern rein!
Ihr kennt Unternehmen, die die GoodJobs Kriterien erfüllen und sich für eine gute, lebenswerte Zukunft einsetzen? Schreibt uns gern!