Was macht eigentlich ein Fundraiser?
Was macht eigentlich ein Fundraiser? Spoiler: Ohne diesen Job könnten viele Organisationen nicht überleben. Wir stellen dir das Berufsbild vor, beleuchten (Quer-)Einstiegsmöglichkeiten sowie Karriere- und Gehaltsperspektiven.
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Fundraising ist weit mehr als das einfache Sammeln von Spenden. Es ist die Kunst, Ressourcen – ob Geld, Sachspenden oder Dienstleistungen – systematisch zu beschaffen, um gemeinnützige Projekte und Organisationen am Leben zu erhalten. Doch was steckt wirklich hinter diesem spannenden Beruf? Wie sieht der Arbeitsalltag eines Fundraisers aus, und welche Fähigkeiten sind gefragt, um erfolgreich zu sein? In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt des Fundraisings ein, beleuchten die verschiedenen Methoden, von klassischem Direktmarketing bis hin zu modernem Online-Fundraising, und zeigen dir, wie du selbst in diesem vielfältigen Beruf durchstarten kannst.
Was ist Fundraising?
Fundraising bezeichnet die systematische Beschaffung von Ressourcen – sei es in Form von Geld, Sachspenden oder Dienstleistungen – für gemeinnützige Zwecke. Ziel ist es, die finanziellen Mittel für Projekte, Organisationen oder Initiativen sicherzustellen, die ohne externe Unterstützung nicht realisierbar wären. Dabei geht es nicht nur um das Sammeln von Spenden, sondern auch um den Aufbau und die Pflege langfristiger Beziehungen zu Unterstützer*innen.
Arbeitsalltag: Was macht ein Fundraiser?
Der Job als Fundraiser* ist es, durch verschiedene Methoden Spenden und Mitglieder zu akquirieren, um die Arbeit der Organisation zu finanzieren. Klassisches Fundraising umfasst dabei Methoden wie Direktmarketing per E-Mail oder Brief, um potenzielle Spender anzusprechen. Online-Fundraising hingegen nutzt digitale Kanäle wie Social Media, Crowdfunding oder E-Mail-Kampagnen.
Direktmarketing
Fundraiser versenden Mailings per E-Mail oder Post an potenzielle Spender*innen. Diese Methode ermöglicht es, mit relativ geringem Aufwand eine breite Zielgruppe zu erreichen. Allerdings erfordert sie die Fähigkeit, überzeugende und ansprechende Texte zu verfassen, da der persönliche Kontakt fehlt.
Persönliche Ansprache
Das direkte Gespräch mit potenziellen Großspender*innen gilt als Königsdisziplin des Fundraisings. Hierbei sind Empathie, Überzeugungskraft und exzellente kommunikative Fähigkeiten gefragt.
Öffentlichkeitsarbeit und PR
Fundraiser planen und kreieren Kampagnen in Medien wie Rundfunk, Fernsehen, Internet und Social Media. Ziel ist es, die Bekanntheit der Organisation zu steigern und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen.
Eventorganisation
Fundraiser organisieren und steuern Veranstaltungen wie Benefizkonzerte, Spendenläufe oder Auktionen, um Mittel zu sammeln und gleichzeitig die Bindung zu Unterstützenden zu stärken. Zu diesen Aufgaben gehören auch Budgetplanung, Koordination von Partnern und Teamsteuerung.
Online-Fundraising
Eine immer relevantere Disziplin ist das Online-Fundraising. Dabei werden digitale Kanäle zur Spendenakquise genutzt. Die Aufgaben von Online-Fundraisern umfassen die Optimierung der eigenen Website, den Einsatz von Social Media und die Implementierung von Online-Spendenformularen. Besonders wichtig ist hier die Analyse von Webdaten, um die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.
Voraussetzungen für deinen GoodJob als Fundraiser
Als Fundraiser bist du der Knotenpunkt zwischen deiner Organisation und ihren Stakeholdern – allen voran Unterstützenden. Da du viel mit Menschen in Kontakt stehst, proaktiv auf Menschen zugehen musst und der Erfolg (ergo die gewonnenen Mittel) von deiner Interaktion mit potenziellen Spendenden abhängt, sind gute Kommunikationsskills und Aufgeschlossenheit förderlich.
Ähnlich wie im Sales oder (Key) Account Management benötigst du im Berufsalltag Geduld, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit. Es hilft, wenn du die Bedürfnisse und Situation deines Gegenübers erkennst und verstehst, um deine Anliegen erfolgreich zu platzieren und seine / ihre Unterstützung zu gewinnen.
Wichtige Hard Skills im Fundraising
📣 Marketing und PR: Kenntnisse in Werbemaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit, Social Media und Direktmarketing.
📅 Eventmanagement: Fähigkeit zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen.
💰Budgetverwaltung: Kompetenz im Umgang mit finanziellen Ressourcen.
🧑⚖️ Rechtliche Grundlagen: Grundwissen in relevanten Rechtsgebieten, insbesondere im Steuer- und Spendenrecht.
Wichtige Soft Skills im Fundraising
🗣️ Kommunikationsstärke: Fähigkeit, Botschaften klar und überzeugend zu vermitteln.
🫂 Empathie und Menschenkenntnis: Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse potenzieller Spendender.
🏃 Durchhaltevermögen: Geduld und Ausdauer, da der Aufbau von Spenderbeziehungen oft Zeit in Anspruch nimmt.
🎨 Kreativität: Innovative Ansätze zur Spendenakquise und Problemlösung.
📋 Organisationsfähigkeit: Strukturiertes Arbeiten und effizientes Zeitmanagement.
Wie werde ich Fundraiser?
Es gibt keinen festgelegten Ausbildungsweg für Fundraiser. Viele starten ihre Karriere mit einem Studium in Sozialmanagement, Kommunikation, Marketing, BWL oder verwandten Bereichen. Inzwischen bieten einige Hochschulen spezielle Studiengänge wie den Master „Fundraising Management und Philanthropie“ an.
Quereinstieg ins Fundraising
Viele Fundraiser kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen – von Journalismus über Eventmanagement bis hin zur Sozialarbeit. Entscheidend sind vor allem praktische Fähigkeiten, Weiterbildungen und ein starkes Engagement für die Sache.
Weiterbildungen im Fundraising
Zahlreiche berufsbegleitende Angebote ermöglichen es dir, fundiertes Wissen im Fundraising zu erwerben oder zu vertiefen. Der Deutsche Fundraising Verband veranstaltet zudem regelmäßig Fachtage und Kongresse zu spezifischen Themenbereichen.
Branchenweit anerkannte Weiterbildungen umfassen:
- Fundraising-Manager*in (FA)
- Fundraising-Referent*in (FA)
- Referent*in Online-Fundraising
- Stiftungsmanager*in (FA)
Wo arbeitet ein Fundraiser?
Fundraiser sind hauptsächlich bei NGOs, Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen tätig. Sie arbeiten für Umweltverbände, humanitäre Hilfsorganisationen oder kulturelle Einrichtungen, die auf Spenden und Fördermittel angewiesen sind.
Was verdient ein Fundraiser?
Das Gehalt von Fundraisern in Deutschland variiert je nach Erfahrung, Region und Größe der Organisation. Laut StepStone liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei etwa 43.500 €. Das Medangehalt liegt zwischen 35.700 und 52.200€ Jahresbrutto. In München verdienen Fundraiser mit 49.500€ durchschnittlich am meisten. (Stand 02/24)
Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung, beispielsweise in leitenden Positionen, sind auch höhere Gehälter möglich.
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Zukunftsaussichten und Trends im Fundraising
Das Fundraising befindet sich im Wandel, getrieben durch technologische Innovationen und veränderte Spendererwartungen. Hier sind einige Trends, die die Zukunft des Fundraisings und damit auch die des Berufsbild als Fundraiser prägen werden:
Künstliche Intelligenz (KI)
KI wird zunehmend eingesetzt, um Spender besser zu verstehen und gezielte Kampagnen zu entwickeln. Tools wie Predictive Analytics helfen dabei, das Spendenverhalten vorherzusagen und personalisierte Ansprachen zu erstellen.
Social Media und Influencer-Marketing
Soziale Medien spielen eine immer größere Rolle im Fundraising. Plattformen wie Instagram und TikTok ermöglichen es, junge Zielgruppen zu erreichen und virale Kampagnen zu starten. Influencer können dabei helfen, die Reichweite von Spendenaufrufen zu erhöhen.
Crowdfunding und Peer-to-Peer-Fundraising
Crowdfunding-Plattformen wie GoFundMe oder Betterplace gewinnen an Bedeutung. Peer-to-Peer-Fundraising, bei dem Unterstützernde selbst Spendenaktionen starten, wird immer beliebter.
Nachhaltigkeit und Transparenz
Spender legen zunehmend Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeit. Organisationen, die klar kommunizieren, wie Spenden verwendet werden, und sich für ökologische und soziale Ziele einsetzen, haben einen Wettbewerbsvorteil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was verdient ein Fundraiser?
Das Gehalt eines Fundraisers in Deutschland liegt im Durchschnitt bei etwa 43.500 € brutto pro Jahr (Quelle: StepStone, Stand 02/24). Die Spanne reicht dabei von 35.700 € bis 52.200 €, abhängig von Erfahrung, Region und Größe der Organisation. In leitenden Positionen sind auch höhere Gehälter möglich.
Kann man als Quereinsteiger Fundraiser werden?
Ja, ein Quereinstieg ins Fundraising ist nicht nur möglich, sondern sogar weit verbreitet. Viele Fundraiser kommen aus Bereichen wie Journalismus, Eventmanagement, Sozialarbeit oder Marketing. Entscheidend sind praktische Fähigkeiten, Engagement und die Bereitschaft zur Weiterbildung. Spezielle Studiengänge oder Zertifikate, wie der Master „Fundraising Management“, können den Einstieg erleichtern.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fundraiser?
Hard Skills: Kenntnisse in Marketing, PR, Eventmanagement, Budgetverwaltung und rechtlichen Grundlagen (z. B. Spendenrecht).
Soft Skills: Kommunikationsstärke, Empathie, Durchhaltevermögen, Kreativität und Organisationsfähigkeit. Besonders wichtig sind die Fähigkeit, Menschen zu überzeugen, und ein Gespür für die Bedürfnisse potenzieller Spender*innen.
Was macht man als Fundraiser?
Fundraiser beschaffen Ressourcen (Geld, Sachspenden, Dienstleistungen) für gemeinnützige Organisationen. Zu ihren Aufgaben gehören:
- Spendenakquise (z. B. per Direktmarketing oder persönlicher Ansprache)
- Öffentlichkeitsarbeit und PR-Kampagnen
- Eventorganisation (z. B. Benefizkonzerte oder Spendenläufe)
- Online-Fundraising (z. B. Social Media, Crowdfunding)
- Pflege von Spenderbeziehungen und langfristige Bindung von Unterstützer*innen
Gibt es eine spezielle Ausbildung zum Fundraiser?
Es gibt keinen festgelegten Ausbildungsweg, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für den Beruf zu qualifizieren:
- Studiengänge wie Sozialmanagement, Kommunikation, Marketing oder spezialisierte Master wie „Fundraising Management und Philanthropie“
- Weiterbildungen wie Zertifikate der Fundraising Akademie (z. B. Fundraising-Manager*in oder Online-Fundraising-Referent*in)
- Der Quereinstieg, bei dem Fundraiser Erfahrungen aus verwandten Bereichen wie Eventmanagement, PR oder Sozialarbeit mitbringen
*Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form, meinen aber selbstverständlich alle Geschlechter gleichermaßen.