Karriere

Was macht eigentlich ein Softwareentwickler?

Softwareentwicklung – das klingt nach Codezeilen, logischem Denken und komplexen Systemen. Doch was steckt wirklich hinter diesem Beruf? Wir stellen dir das Berufsbild vor und sprechen mit Jan, der seinen GoodJob als Softwareentwickler bei SchoolCraft gefunden hat.

Ruth Rottwitt | Jan Suchotzki

13.03.2025

Was macht eigentlich ein Softwareentwickler?

© Christina Morillo via Pexels

Softwareentwickler sind für die Entwicklung, Optimierung und Wartung von Softwarelösungen zuständig. Sie entwerfen Programme und Anwendungen für verschiedene Anwendungsbereiche – von Unternehmenssoftware über Webanwendungen bis hin zu mobilen Apps oder Spielen.

Dabei arbeiten sie mit unterschiedlichen Programmiersprachen wie Python, Java oder JavaScript und setzen moderne Entwicklungswerkzeuge ein. Neben dem reinen Programmieren gehören auch die Analyse von Anforderungen, das Testen und die Weiterentwicklung bestehender Systeme zu ihren Aufgaben. Mit zunehmender Digitalisierung von Angeboten und Produkten sind Softwareentwickler eigentlich in jeder Branchen gefragt - vor allem aber bei  IT-Dienstleistern, Technologieunternehmen, Industrie und im öffentlichen Sektor.

Inhaltsübersicht 

1. Überblick über das Berufsbild „Softwareentwickler"
    1.1. Welche Ausbildung brauchen Softwareentwickler?
    1.2. Welche Aufgaben haben Softwareentwickler? 
    1.3. Wie viel Gehalt bekommen Softwareentwickler? 
2. Jans GoodJob als Softwareentwickler bei SchoolCraft
    2.1. Über SchoolCraft 
    2.2. Interview mit Softwareentwickler Jan 
3. FAQ 

Das Berufsbild „Softwareentwickler"

Welche Ausbildung brauchen Softwareentwickler?

Der Weg in die Softwareentwicklung ist vielfältig - am häufigsten verläuft er über ein Studium der Informatik oder ähnliche Studiengänge. 

💻 Mögliche Studiengänge sind: Informatik, Software Engineering, Wirtschaftsinformatik, Computational Science, Game Development & Game Engineering, Medieninformatik, Künstliche Intelligenz und Data Science. 
Einige dieser Studiengänge werden auch als duales Studium angeboten. 

💻 Ausbildung zum Softwareentwickler: Wer keinen akademischen Weg einschlagen möchte, kann eine Ausbildung als Fachinformatiker (IHK, 3 Jahre), Mathematisch-technischer Softwareentwickler (MATSE, 3 Jahre) oder IT-Systemelektroniker (Schwerpunkt Softwareentwicklung) absolvieren. 

💻 Quereinstieg & Weiterbildungen in der Softwareentwicklung: Möchtest du als Softwareentwickler quereinsteigen, kannst du dir notwendige Skills beispielsweise in berufsbegleitenden Ausbildungen, Bootcamps, Online-Kursen oder auch Selbststudium und Open-Source-Projekte aneignen. 

 

Welche Aufgaben haben Softwareentwickler? 

Softwareentwickler entwickeln und optimieren Software, testen sie auf Fehler und sorgen für Sicherheit, Qualität und Leistung. Sie arbeiten mit Datenstrukturen, um effiziente Lösungen für technische Herausforderungen zu schaffen, und achten dabei auch auf die Wirtschaftlichkeit der Produkte. Die konkreten Aufgaben variieren je nach Unternehmen und Branche. Grob lassen sie sich in diese vier Felder aufteilen: 

✅ Anforderungsmanagement 

✅ Entwicklung der Software-Architektur und des Quell-Codes 

✅ Testing 

✅ Wartung und Weiterentwicklung der Software

 

Wie viel Gehalt bekommen Softwareentwickler? 

Die Gehälter von Softwareentwicklern variieren je nach Erfahrungslevel, Qualifikation und Region. Hier ein Überblick über die typischen Gehaltsspannen: 

Erfahrungslevel

Durchschnitt
liches Jahresgehalt

Gehaltsspanne

Trainee

ca. 42.000 €

34.700 € – 46.600 €

Junior

ca. 52.986 €

42.400 € – 52.040 €

Software-entwickler

ca. 67.500 €

47.500 € – 75.000 €

Senior

ca. 86.549 €

58.426 € – 94.516 €

Quelle: Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit

*Bitte verstehe diese Werte als Richtwerte. Sie können je nach Unternehmen, Branche und Standort variieren. 

 

Jans GoodJob als Softwareentwickler bei SchoolCraft 

SchoolCraft ist ein innovatives Sozialunternehmen, das mit dem Worksheet Crafter eine Software zur Unterrichtsvorbereitung entwickelt. Diese ermöglicht es Grund- und Förderschullehrkräften, individuell auf jedes Kind einzugehen. 

Als Softwareentwickler ist Jan tragende Säule dafür, dass das Tool einwandfrei läuft und den Alltag in unseren Schulen verbessert. Im Interview verrät er uns, wie sein Alltag aussieht. 

Ein Mann mit dunklen Haaren und heller Haut sitzt an einem Schreibtisch und arbeitet an einem Computer. Er trägt eine grüne Kapuzenjacke mit weißen Kordeln und ein dunkles T-Shirt darunter. Vor ihm stehen ein Laptop auf einem Ständer und ein externer Monitor, der ausgeschaltet ist. Auf dem Laptop sind Diagramme und ein Interface zu sehen. Er schaut konzentriert auf den Bildschirm und scheint mit der Maus zu arbeiten. Der Arbeitsplatz ist modern eingerichtet, mit einem Holztisch, einer Tastatur und einer ruhigen, gut beleuchteten Umgebung.
@ Jan Suchotzki
Mit seinem Job als Softwareentwickler trägt Jan dazu bei, den Unterricht individueller zu gestalten. 

Was ich in meinem Job als Softwareentwickler mache?

In meinem Job als Softwareentwickler sorge ich dafür, dass Software zuverlässig, effizient und benutzerfreundlich funktioniert. Gemeinsam mit anderen Softwareentwickler*innen betreue ich den Worksheet Crafter, mit dem unsere Benutzer*innen einfach und flexibel Arbeitsblätter für ihren differenzierten Unterricht an Grund- und Förderschulen erstellen. Dabei lege ich großen Wert darauf, ihre Bedürfnisse zu verstehen und Lösungen zu schaffen, die ihnen echten Mehrwert bieten. Besonders wichtig ist mir, dass die Software nicht nur technisch funktioniert, sondern auch intuitiv und angenehm zu nutzen ist. Letztlich geht es mir darum, den Alltag der Lehrer*innen durch Technologie zu verbessern. So können Sie mehr Zeit für die Unterstützung der Kinder aufbringen.

 

Wie sieht dein bisheriger Lebenslauf aus und wie bist du zu deinem aktuellen Job als Softwareentwickler gekommen?

Nach meinem Studium habe ich in einem internationalen Konzern begonnen. Dort habe ich fast 10 Jahre lang ganz viele verschiedene Aufgaben im Bereich der Softwareentwicklung übernommen. Das war inhaltlich wirklich spannend und ich hatte die Möglichkeit viele verschiedene Unternehmensbereiche des Konzerns kennenzulernen. Mein Wirkungsbereich damals war in der Industrieautomatisierung und mit steigendem Bewusstsein für die Veränderungen in der Natur, habe ich mir häufiger die Frage gestellt, ob das wirklich mit meinen persönlichen Werten zusammen passt.
Mit der Geburt meiner Tochter habe ich dann zu einem mittelständischen Unternehmen in meinem Heimatort gewechselt. Dort stand die Gebäudeautomatisierung im Mittelpunkt und ich durfte helfen, einen neuen Bereich für Softwareentwicklung zu etablieren.
Die Frage nach dem Sinn meines Schaffens wurde jedoch immer lauter in mir. Was letztlich dazu führte, dass ich die letzten 10 Jahre als selbstständiger Trainer und Softwareentwickler tätig war. So konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit wirklich viel zu lernen.
Da ich jedoch immer weniger Zeit für Softwareentwicklung hatte, war die Frage: Und nun? Die Antwort kam dann über GoodJobs. Ich habe eure wöchentliche Zusammenstellung von möglichen Jobs schon einige Zeit bekommen. Als ich das erste Mal eine Stelle von SchoolCraft, meinem heutigen Arbeitgeber, gesehen habe. Da dachte ich: Genau das ist es! Allerdings war die verwendete Programmiersprache und auch die sonstige Technologie so weit entfernt von dem, was ich gut konnte, dass ich mich erstmal nicht getraut habe mich zu bewerben. Als ich einige Wochen später die Anzeige erneut gesehen habe, war es wie ein Wink mit dem Zaunpfahl.

 

Wie sieht dein Joballtag aus? 

Hier bei SchoolCraft arbeiten wir zu fast 100% remote. Im Abstand von einigen Wochen trifft sich das Entwicklungsteam dann meistens für einen Tag persönlich.
Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen bin ich verantwortlich für die Weiterentwicklung und die Pflege des Worki. So nennen viele von uns den Worksheet Crafter.
Dabei kümmern wir uns kontinuierlich darum, dass die technologische Basis nicht veraltet, Fehler, die in einer so großen Software doch leider entstehen, behoben werden und natürlich auch das neue Funktionalitäten eingebaut werden. Was übrigens die größte Freude bereitet.
Viel Interaktion haben wir mit dem Produktmanagement. Dort laufen die ganzen Wünsche für neue Funktionalitäten und notwendige Überarbeitungen auf. Auch wenn wir als Softwarentwickler viel Freiraum für die Gestaltung haben, sind es die Produktmanager*innen, mit denen wir diskutieren, wie etwas aussehen soll und welche Anforderungen die wichtigsten sind.
Da wir ein selbstorganisiertes Unternehmen sind, gibt es auch viel Freiheit, sich mit Dingen zu beschäftigen, die üblicherweise nicht unbedingt zu den Standardaufgaben gehören. So können wir beispielsweise sehr frei entscheiden und definieren, wie wir gemeinsam im Entwicklungsteam arbeiten wollen. Da schließt sich für mich der Kreis wieder zu meiner ersten Arbeitsstelle, weil ich dort u.a. auch Arbeitsabläufe gestalten durfte, was mir viel Spaß bereitete.

 

Wir sprechen nicht nur über Jobsuche, sondern auch über Sinnsuche. Hast du in deinem aktuellen Job Sinn gefunden und wenn ja, was genau macht ihn für dich aus?

Sinn ergibt für mich darauf zu achten, wie wir miteinander umgehen. Die Grundidee, dass jeder Mensch im Grunde gut ist, resoniert sehr mit mir. Der Fokus darauf, dass wir gemeinsam vorankommen und unseren Beitrag zu einer offenen, gleichberechtigten, gerechten und vielfältigen Gesellschaft leisten, gibt mir ein gutes Gefühl in meinem Job. Zu wissen, dass wir bei SchoolCraft unsere vielfältigen Fähigkeiten und Sichtweisen bündeln und einsetzen, um Kinder zu unterstützen, Spaß am Fragen und Entdecken zu entwickeln, ist enorm erfüllend für mich.

 

Was sind deine größten Herausforderungen in deinem Job? 

Auch wenn es komisch klingen mag, „pünktlich" Feierabend zu machen, fällt mir schwer. Wenn ich tief vergraben bin in der Entwicklung einer neuen Funktionalität oder der Behebung eines Fehlers, vergesse ich die Zeit.
Interessanterweise geht eine weitere Herausforderung eher in die entgegengesetzte Richtung. Da es immer wieder so viele spannende Themen im Umfeld der IT gibt, könnte ich den Großteil des Tages neue Technologien, Ideen und Arbeitsweisen erkunden. Hier muss ich mich also anstrengen, eine passende Balance zu halten.

 

Welche Eigenschaften braucht mensch als Softwareentwickler?

Sicherlich ist ein gewisses logisches Verständnis und eine strukturierte Arbeitsweise hilfreich und (manchmal) auch notwendig. Allerdings möchte ich hier auch nochmals darauf hinweisen, dass der Mathematikunterricht nur ein Indikator ist. Ich habe schon häufig von Schülern und Schülerinnen oder Studierenden gehört, dass sie verunsichert sind, ob Softwareentwicklung etwas für sie ist, weil ihnen Mathematik nicht liegt. Da sage ich dann, dass ein gewisses logisches Denken zwar wichtig ist, aber bei der Softwareentwicklung gibt es so viele Möglichkeiten, dass für alle etwas dabei ist. 

 

Was hat dich an SchoolCraft überzeugt?

Da gibt es tatsächlich einiges. Im Vordergrund steht für mich, dass wir Kindern beim Lernen helfen. Das erfüllt mich mit Freude und Motivation.
Angefangen hat alles mit einem so starken Bauchgefühl für die Firma, dass ich quasi nicht anders konnte als mich zu bewerben. Übersetzt auf die Verstandesebene habe ich das für mich, mit der Erkenntnis, dass es die passende Mischung aus Freiheit und Verantwortung gibt. Ich kann mir selber definieren, wie genau meine Rolle im Unternehmen aussieht (sofern ich mir Rat einhole), aber ich habe auch die Verantwortung, dass wir unsere Welt ein Stück besser machen.
Dass das soziale Unternehmertum die Grundlage unseres Handelns bildet und nicht die Gewinnmaximierung ist für mich ein weiterer wichtiger Faktor. Außerdem habe ich bisher noch nie so viele hilfsbereite, freundliche und gleichgesinnte Menschen in einer Firma getroffen.

 

Wenn du anderen Bewerber*innen einen Tipp geben könntest, wie sie in der Softwareentwicklung beruflich Fuß fassen können, welcher wäre das? 

Softwareentwicklung hat auch etwas mit Kommunikation und weiteren "soften" Fähigkeiten zu tun. Häufig sind wir so fokussiert auf die Technologie, dass wir vergessen, mit anderen zu sprechen. Jedoch ist gerade die Kommunikation auch für Softwareentwickler immens wichtig.
Wenn du dich traust auf andere zuzugehen, dich daran erinnerst, dass Quellcode nicht nur für den Computer sondern auch für deine Kolleg*innen ist und, dass es da draußen Menschen mit Emotionen gibt, die „deine" Software verwenden, wirst du einen Job finden und erfolgreich sein.

 

Welche Frage wird dir auf Parties am häufigsten gestellt? 

„Kannst du mir bei meinem Problem mit ... helfen?" Wobei früher das Problem häufig mit der Installation von Druckertreibern zu tun hatte und heute eher das Thema Sicherheit von Daten oder die Benutzung von Apps / Programmen wichtig ist. Mache ich so oder so, aber gerne!

 

FAQ - Softwareentwickler

Wie viel verdient ein Softwareentwickler?

Das Gehalt eines Softwareentwicklers variiert je nach Erfahrung, Standort und Branche. In Deutschland liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für einen Softwareentwickler bei etwa 50.000 bis 60.000 Euro. Einsteiger verdienen oft zwischen 40.000 und 45.000 Euro, während erfahrene Entwickler auch über 70.000 Euro verdienen können.

Was macht man als Softwareentwickler?

Als Softwareentwickler erstellt man Programme und Anwendungen, die auf Computern oder mobilen Geräten laufen. Dazu gehört das Schreiben von Code, das Testen von Software, die Fehlerbehebung und das Optimieren von bestehenden Anwendungen. Entwickler arbeiten oft im Team, um Projekte zu planen und umzusetzen.

Welchen Abschluss braucht man für Softwareentwickler?

Ein Abschluss in Informatik, Softwaretechnik oder einem verwandten Bereich ist oft hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Viele Softwareentwickler haben einen Bachelor- oder Masterabschluss, aber es gibt auch viele erfolgreiche Entwickler, die den Quereinstieg gewagt haben oder sich das nötige Wissen autodidaktisch angeeignet haben.

Kann man als Softwareentwickler quereinsteigen?

Ja, als Softwareentwickler kann man durchaus quereinsteigen. Viele Unternehmen schätzen praktische Erfahrung und die Fähigkeit, Software zu entwickeln, mehr als den formalen Bildungsweg. Mit einer entsprechenden Ausbildung, etwa durch Coding Bootcamps oder Selbststudium, sowie praktischen Projekten ist der Quereinstieg möglich.


 

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    Softwareentwicklung