Kündigung & Fristen: Was du vor dem Jobwechsel wissen musst

Ein Jobwechsel bringt neue Chancen – doch zuerst musst du deine Kündigung formulieren. Ein präzises Kündigungsschreiben und die Einhaltung der Fristen sind entscheidend. Du denkst über einen Jobwechsel nach? Hier findest du alles, worauf du achten musst.

Katharina Körfgen

17.04.2025

Ein Mann im weißen Hemd und schwarzer Krawatte packt persönliche Gegenstände in einen Umzugskarton – Symbolbild für eine Kündigung oder den letzten Arbeitstag im Büro.

© Canva

Das gehört in ein Kündigungsschreiben

Ein korrekt formuliertes Kündigungsschreiben sollte alle wesentlichen Elemente enthalten, um Missverständnisse zu vermeiden und die Kündigung rechtswirksam zu machen. Dazu gehören:

• Absenderinformationen: Dein vollständiger Name und deine Adresse.

• Empfängerinformationen: Name des Unternehmens und, wenn möglich, der zuständigen Person oder Abteilung

• Datum: Tag der Erstellung des Schreibens.

• Betreffzeile: Klare Angabe des Anliegens, z. B. "Kündigung meines Arbeitsvertrages".

• Kündigungserklärung: Deutliche Formulierung der Kündigung mit Angabe des gewünschten Beendigungsdatums.

• Bitte um Bestätigung: Aufforderung zur schriftlichen Bestätigung des Kündigungseingangs und des Beendigungsdatums.

• Bitte um Arbeitszeugnis: Anfrage nach einem qualifizierten Arbeitszeugnis.

• Dank und Grußformel: Ausdruck des Dankes für die Zusammenarbeit und abschließende Grüße.

• Unterschrift: Handschriftliche Unterschrift bei postalischer Zustellung; bei elektronischer Übermittlung sollte die Unterschrift eingescannt sein.

 

Muster für dein Kündigungsschreiben

Ein korrekt formuliertes Kündigungsschreiben ist ein wichtiger Bestandteil des Jobwechsels. Es sorgt dafür, dass dein Austritt aus dem Unternehmen professionell und reibungslos verläuft. Um dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir eine Vorlage vorbereitet, die du ganz nach deinen persönlichen Angaben und Umständen anpassen kannst. So hast du die Sicherheit, dass du alle relevanten Informationen korrekt und formal an dein Unternehmen übermittelst.

 

[Dein Vorname]

[Dein Nachname] [Deine Adresse]

[Postleitzahl] [Ort]

 

[Name des Unternehmens]

[Abteilung, falls bekannt]

[Adresse des Unternehmens]

[Postleitzahl] [Ort]

 

[Ort], [Datum]

Betreff: Kündigung meines Arbeitsvertrages

Sehr geehrte[r] Frau/Herr [Nachname des Ansprechpartners],

hiermit kündige ich mein mit Ihnen bestehendes Arbeitsverhältnis ordentlich und fristgerecht zum [Datum des letzten Arbeitstages] bzw. zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt dieser Kündigung sowie das Datum des letzten Arbeitstages schriftlich. Zudem bitte ich um die Ausstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses.

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und wünsche dem Unternehmen [Name des Unternehmens] weiterhin viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen,

[Deine Unterschrift (handschriftlich bei postalischer Zustellung)]

[Dein Name in Druckbuchstaben]

 

Das musst du bei deiner Kündigung beachten

Bevor du deine Kündigung abschickst, gibt es einige wichtige Punkte, die du berücksichtigen solltest. Diese betreffen sowohl die Fristen als auch die richtige Zustellung. Hier erklären wir dir, was du beachten musst, um keine Fehler zu machen und deine Kündigung rechtlich korrekt einzureichen.

Kündigung während der Probezeit:

In der Probezeit gelten häufig kürzere Kündigungsfristen, die in der Regel bei zwei Wochen liegen, es sei denn, im Arbeitsvertrag ist etwas anderes festgelegt. Auch wenn die Frist kürzer ist, bleibt der Inhalt des Kündigungsschreibens der gleiche wie nach der Probezeit. Es ist wichtig, die Kündigung rechtzeitig zu verfassen, um die verkürzte Frist einzuhalten und Missverständnisse zu vermeiden.

Zustellungsart der Kündigung:

Um sicherzustellen, dass dein Kündigungsschreiben auch wirklich angekommen ist, solltest du es entweder persönlich überreichen oder per Einschreiben mit Rückschein versenden. So hast du einen Nachweis, dass der Arbeitgeber die Kündigung erhalten hat und wann genau dies der Fall war. Dies ist besonders wichtig, wenn es später zu rechtlichen Fragen oder Unklarheiten kommen sollte.

Fristenberechnung bei deinem Kündigungsschreiben:

Achte darauf, dass du die Kündigungsfrist korrekt berechnest. Deine Kündigung muss so rechtzeitig beim Arbeitgeber eingehen, dass er sie noch im Rahmen der gesetzlichen oder vertraglich festgelegten Frist erhalten kann. Beachte hierbei auch, dass eine Kündigung in der Regel zum Monatsende oder zu einem festgelegten Stichtag wirksam wird. Wenn du unsicher bist, empfiehlt es sich, den Arbeitsvertrag oder die tariflichen Regelungen zu überprüfen.

Kündigungsfristen: Das gilt es zu beachten

Die Einhaltung der Kündigungsfrist ist ein wesentlicher Bestandteil deiner Kündigung und sorgt dafür, dass du deinen Job rechtlich korrekt beendest. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du im Hinblick auf Kündigungsfristen beachten musst:

 

Gesetzliche Kündigungsfrist:

Laut § 622 Abs. 1 BGB haben Arbeitnehmer*innen das Recht, ihr Arbeitsverhältnis mit einer Frist von vier Wochen zu kündigen. Diese Kündigung kann entweder zum 15. eines Monats oder zum Ende eines Kalendermonats wirksam werden. Die vierwöchige Frist gilt, wenn keine längere Frist im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Es ist also wichtig, die Frist genau zu kennen und den richtigen Zeitpunkt für die Kündigung zu wählen, um unnötige Missverständnisse oder Verzögerungen zu vermeiden.

Gesetzliche Kündigungsfristen – eine Übersicht:

⚠️ Diese verlängerten Fristen gelten nur für Arbeitgeber, nicht für Arbeitnehmer*innen, es sei denn, im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung ist etwas anderes geregelt.

Betriebszugehörigkeit Kündigungsfrist für Arbeitgebende
Weniger als 2 Jahre 4 Wochen zum 15. oder zum Ende des Monats
2 bis 5 Jahre 1 Monat zum Ende des Kalendermonats
5 bis 8 Jahre 2 Monate zum Ende des Kalendermonats
8 bis 10 Jahre 3 Monate zum Ende des Kalendermonats
10 bis 12 Jahre 4 Monate zum Ende des Kalendermonats
12 bis 15 Jahre 5 Monate zum Ende des Kalendermonats
15 bis 20 Jahre 6 Monate zum Ende des Kalendermonats
Ab 20 Jahre 7 Monate zum Ende des Kalendermonats

 

Indem du diese Punkte beachtest, stellst du sicher, dass du die Kündigung ordnungsgemäß und rechtzeitig einreichst und keine rechtlichen Probleme entstehen.

 

Verlängerte Kündigungsfristen für Arbeitgeber:

Für Arbeitgeber gilt nach einer bestimmten Betriebszugehörigkeit eine verlängerte Kündigungsfrist. Diese Fristen steigen je nach der Dauer der Anstellung und beginnen mit einer Frist von vier Wochen. Beispielsweise kann die Kündigungsfrist für Arbeitgeber nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit auf zwei Monate oder sogar länger ansteigen. Diese gestaffelten Fristen betreffen jedoch nur den Arbeitgeber und nicht die Arbeitnehmenden. Als Arbeitnehmer*in bleibst du in der Regel bei den gesetzlich festgelegten Fristen.

 

Vertragliche Vereinbarungen:

Überprüfe unbedingt deinen Arbeitsvertrag auf spezielle Kündigungsfristen, die von den gesetzlichen Regelungen abweichen könnten. Dein Arbeitsvertrag kann eine längere Kündigungsfrist vorsehen, was häufig der Fall ist. Vertragliche Regelungen dürfen die gesetzlichen Fristen nicht unterschreiten, sie können jedoch verlängert werden. Wenn dein Vertrag beispielsweise eine Kündigungsfrist von sechs Wochen zum Monatsende festlegt, musst du diese Frist einhalten. Stelle sicher, dass du alle relevanten Informationen aus deinem Arbeitsvertrag kennst, um keine Fehler bei der Kündigung zu machen.

 

Kündigungsfrist berechnen:

Um sicherzugehen, dass du die korrekte Kündigungsfrist einhältst, kannst du auch Online-Rechner verwenden, die dir helfen, die genaue Frist zu berechnen. Diese Rechner berücksichtigen sowohl gesetzliche als auch vertragliche Fristen. Alternativ kannst du dich auch an die Personalabteilung deines Unternehmens wenden, die dir genau mitteilen kann, wie die Kündigungsfrist in deinem speziellen Fall aussieht. Es ist wichtig, die Frist richtig zu berechnen, um sicherzustellen, dass deine Kündigung fristgerecht eingeht und du keine Nachteile bei deinem Jobwechsel hast.

 

FAQ: Häufige Fragen zum Kündigungsschreiben

Wie schreibe ich eine Kündigung richtig?

Eine Kündigung sollte klar, sachlich und formell formuliert sein. Achte auf vollständige Angaben: deinen Namen und deine Adresse, das aktuelle Datum, den letzten Arbeitstag sowie die Bitte um eine schriftliche Bestätigung. Auch wenn du das Unternehmen verlässt, bleibe respektvoll im Ton.

Welches Datum schreibe ich in die Kündigung?

Das Datum im Brief ist der Tag, an dem du die Kündigung verfasst. Wichtig ist außerdem das Kündigungsdatum – also der Tag, an dem die Frist beginnt – und das gewünschte Enddatum. Beide sollten korrekt und eindeutig angegeben sein.

Kündigungsschreiben per Post oder persönlich?

Empfohlen wird, das Schreiben persönlich zu übergeben oder per Einschreiben zu schicken. So hast du einen rechtssicheren Nachweis über den Erhalt der Kündigung. Eine Empfangsbestätigung oder ein Rückschein geben dir zusätzlich Sicherheit.

Was passiert, wenn die Kündigungsfrist nicht eingehalten wird?

Wird die Frist nicht eingehalten, kann es zu rechtlichen oder finanziellen Konsequenzen kommen. Du musst eventuell länger arbeiten oder riskierst, dass dein Arbeitgeber Ansprüche geltend macht. Achte deshalb auf die fristgerechte Zustellung.

Was tun, wenn mein Arbeitsvertrag eine längere Kündigungsfrist vorsieht?

Vertragliche Regelungen gehen vor. Prüfe deinen Vertrag sorgfältig – oft ist dort eine längere Kündigungsfrist als gesetzlich vorgesehen geregelt. Diese musst du einhalten, auch wenn sie über die gesetzliche Frist hinausgeht.

Kündigung während der Probezeit – was muss ich beachten?

In der Probezeit gilt meist eine kürzere Kündigungsfrist, z. B. zwei Wochen. Die formalen Anforderungen an das Kündigungsschreiben bleiben gleich. Wichtig ist, dass auch in der Probezeit Fristen und Form eingehalten werden.

Wie kann ich sicherstellen, dass die Kündigung korrekt bei meinem Arbeitgeber ankommt?

Nutze Einschreiben mit Rückschein oder persönliche Übergabe mit schriftlicher Bestätigung. So kannst du den Erhalt der Kündigung belegen. Bei Unsicherheiten hilft auch ein Anruf oder eine Empfangsbestätigung mit Kopie der Kündigung.

 

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