Wie hältst duʼs mit dem Ökostrom? Wie du den richtigen Stromanbieter erkennst.
Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom! Mit der Energiegenossenschaft Prokon geben wir euch Tipps, wie ihr wirklich grüne Stromanbieter erkennt und so die Energiewende voranbringt.
Prokon
Die Energiewirtschaft ist der Hauptemittent von Treibhausgasen. Viele Menschen entscheiden sich daher für Ökostrom, weil sie damit die Energiewende hin zu CO2-frei produziertem Strom unterstützen möchten. Diverse Stromanbieter begegnen dieser Nachfrage mit Produkten, die „100 Prozent Ökostrom“ versprechen. Viele dieser Angebote fallen unter das sogenannte „Greenwashing“ und fördern den Ausbau erneuerbarer Energien nicht unbedingt – das ist aber enorm wichtig, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. Gewusst wie, kann echter Ökostrom allerdings schnell erkannt werden. Gemeinsam mit der Energiegenossenschaft Prokon, die den Energiemarkt nachhaltig gestaltet, geben wir euch die wichtigsten Punkte dafür an die Hand.
Mitten in der Energiewende – Erneuerbare Energien sind nicht mehr wegzudenken
Zuerst die gute Nachricht: Rund die Hälfte des Stroms in Deutschland stammt mittlerweile jährlich aus erneuerbarer Energie wie Wind, Wasser oder Sonne. Die Bundesregierung fördert mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Technologieentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien sowie Produzent*innen, die ihren regenerativ erzeugten Strom in das Netz einspeisen.
Das bedeutet also, dass der Strom in unseren Steckdosen bereits zu großen Teilen grün ist – auch unabhängig von der Wahl des Stromanbietenden. Die weniger gute Nachricht: Weil die Erzeuger*innen bereits die EEG-Förderung erhalten haben, dürfen sie ihren Strom nicht mehr als Ökostrom vermarkten und auch keine Herkunftsnachweise für diesen verkaufen – weil sonst ein doppelter Mehrwert erzielt werden würde. Echter Ökostrom bleibt also häufig unbemerkt.
Ökostrom als Label – Nicht immer stecken saubere Energiequellen dahinter
Die Bezeichnung „Ökostrom“ basiert auf sogenannten Herkunftsnachweisen, die die regenerative Erzeugung bestätigt. Interessant ist, dass mit diesen Nachweisen gehandelt werden kann, was sich viele Stromanbieter*innen zunutze machen. Sie kaufen ihren Strom an der Strombörse – dort gibt es normalen „Graustrom”, der anteilig aus fossilen sowie EEG-geförderten Energiequellen kommt – und dazu in entsprechender Menge Herkunftsnachweise aus ungeförderten Anlagen oder aus dem Ausland, beispielsweise von norwegischen Wasserkraftwerken. Auf diese Weise erhält der deutsche Graustrom das Label „Ökostrom“ und in Norwegen werden in gleicher Menge Herkunftsnachweise entwertet. Dafür fließt in der Regel kein realer Strom von Norwegen nach Deutschland und auch die Erzeugungskapazitäten für Ökostrom in Deutschland werden nicht ausgebaut.
Es gibt aber einige Energieproduzent*innen in Deutschland, die nicht an diesem legalen Etikettenschwindel teilnehmen und deren Ziel der Ausbau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Quellen ist, so wie die Energiegenossenschaft Prokon: Sie verkauft selbst erzeugten Ökostrom und baut aktiv die Produktionskapazitäten von regenerativer Energie in Deutschland aus.
0 Prozent fossile Energiegewinnung – Prokon erzeugt und fördert echten Ökostrom
Es ist also wichtig, dass sich immer mehr Menschen für Ökostrom entscheiden, der den Ausbau erneuerbarer Energien fördert. So macht es Prokon: Von der Projektplanung von Windparks über deren Instandhaltung bis hin zum Direktvertrieb des Stroms aus den eigenen Anlagen deckt das Unternehmen fast die gesamte Wertschöpfungskette ab.
Auch speist Prokon jährlich mindestens so viel Strom aus eigenen Windenergieanlagen in das deutsche Stromnetz ein, wie es an die eigenen Kund*innen liefert – und verdrängt so Strom aus fossiler Erzeugung aus dem Graustrommix. Die Erlöse fließen in den Bau erneuerbarer Energieanlagen. Prokon spart auf diese Weise mehr CO2 ein, als es als Unternehmen produziert, agiert also klimapositiv.
Das Unternehmen gehört rund 40.000 Genossenschaftsmitgliedern und verfolgt gemeinwohlorientierte Ziele. Als reiner Ökostromproduzent hat Prokon keine Verbindungen in die konventionelle Stromproduktion. Die Genoss*innen sehen es kritisch, wenn Energieproduzent*innen Ökostrom vertreiben, ohne ihn auch in relevanten Mengen zu produzieren. Erlöse, die aus der fossilen Energieerzeugung kommen, würden oft genutzt, um vermeintliche Ökostromtarife zu subventionieren.
Wo stehen wir auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel?
Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, also den menschengemachten globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, muss der aktuelle Ausbau der erneuerbaren Energien noch um einiges erweitert werden. Laut Prokon werden dafür aber nicht nur neue Flächen benötigt. Genauso wichtig sei es, alte Anlagen durch effizientere neue zu ersetzen, was aufgrund langer Genehmigungsverfahren erschwert ist.
Dabei ist das Potenzial groß: Die Kapazität für neue regenerative Kraftwerke ist noch lange nicht erschöpft. Wenn Netzinfrastruktur und Speichertechnologien weiter um- und ausgebaut werden, wären erneuerbare Energien in der Lage, fossile Energiequellen überflüssig zu machen.
Wichtig ist vor allem, dass sich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen und sich nicht von einer widersprüchlichen Ökostrom-Kennzeichnung täuschen lassen.
Checkliste: Prokon erklärt, woran ihr echten Ökostrom erkennt
Da Ökostrom kein geschützter Begriff ist, gibt es ein paar Anhaltspunkte für echten grünen Strom:
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Der Strom wird tatsächlich ausschließlich aus regenerativen Energien gewonnen
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Das Unternehmen hat keine Verbindung zu Erzeuger*innen von fossiler Energie, z. B. zu Kohle- und Atomkraftwerken
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Das Unternehmen leistet einen nachweisbaren Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energie
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Am „ok-power-Siegel“ erkennt ihr Ökostromtarife von reinen Ökostromanbieter*innen, nicht nur einzelne Ökostromprodukte
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Am „Grüner Strom Label“ erkennt ihr Anbieter*innen, die Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen beziehen
Der Windstrom von Prokon trägt sogar das „ok-power-plus-Siegel“. Damit wird garantiert, dass es sich um 100 Prozent Ökostrom handelt.
Prokon ist Deutschlands größte Energiegenossenschaft mit knapp 40.000 Mitgliedern. Mit dem aktiven Ausbau von Windenergieanlagen leistet Prokon einen immensen Beitrag zur Energiewende. Sie projektieren, bauen und warten die Anlagen selbst und decken somit die gesamte Wertschöpfungskette ab. Hinzu kommt, dass der Strom aus den eigenen Windparks verkauft wird. Unter dem Slogan „100% Windstrom - direkt vom Erzeuger“ kriegen die Kund*innen den wirklich echten Ökostrom.