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Corona-Pandemie erschwert den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung

Am Arbeitsmarkt verschärft sich die Situation für Menschen mit Behinderung durch Corona. Das zeigt das jährlich erscheinende Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch.

Aktion Mensch

03.12.2020

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Corona-Pandemie erschwert den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung

© Aktion Mensch

Seit 2013 veröffentlicht die Aktion Mensch in Kooperation mit dem Handelsblatt Research Institute das Inklusionsbarometer Arbeit. Es befasst sich mit den Fortschritten der Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. In diesem Jahr, in dem alles ein wenig anders ist, haben sich die Autor*innen der Studie dazu entschieden, ein Extrakapitel zur Corona-Pandemie zu veröffentlichen.

Das Ergebnis: Die Negativfolgen für den Arbeitsmarkt, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Behinderung sowie für Inklusionsbetriebe sind bereits jetzt enorm. Die Inklusion von Menschen mit Schwerbehinderung auf dem Arbeitsmarkt sei durch die Pandemie um vier Jahre zurückgeworfen worden, berichtete die Aktion Mensch und sprach von einer deutlichen Trendwende.

Der Blick zurück

Gerade in den letzten Jahren zeichneten sich stetig positive Entwicklungen ab: So konnten Betriebe und Arbeitnehmer*innen in vielen Bereichen gleichermaßen von der guten Konjunktur profitieren. Die vorangegangenen Studien der Aktion Mensch zeigten auf, dass sich dies auch positiv auf die Situation von Menschen mit Behinderung auswirkte. 2019 sank die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung auf ein Rekordtief von 10,9%.

Allerdings darf man dabei eines nicht vergessen: Trotz dieser positiven Entwicklung ist die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung immer noch doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit erweist sich seit Jahren als großes Problem: Im Schnitt sind Menschen mit Behinderung 100 Tage länger auf Arbeitssuche als Menschen ohne Behinderung.

Inklusion auf dem Arbeitsmarkt auf dem Stand von 2016

Und genau dieser Umstand bereitet Christina Marx, Bereichsleiterin Aufklärung der Aktion Mensch, aktuell große Sorgen: “(Es) ist zu erwarten, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung nach der Pandemie langsamer als der allgemeine Arbeitsmarkt erholen wird.”

Das Corona-Jahr hinterlässt also auch hier tiefe Spuren. Die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist so hoch wie seit 2016 nicht mehr. Damit sind rund 13% mehr Menschen mit Behinderung von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vorjahreszeitraum. In absoluten Zahlen bedeutet das: 173.709 Menschen mit einer Behinderung sind aktuell arbeitssuchend.

Jetzt gilt’s: Unsicherheiten abbauen und Inklusionsbetriebe unterstützen

Doch was muss getan werden, damit sich die aktuelle Situation nicht weiter verschärft und die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt vorangetrieben werden kann? Laut Marx gilt es jetzt mehr denn je Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn in vielen Unternehmen gibt es noch immer große Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Diese gilt es abzubauen, zumal zahlreiche Beispiele die positiven Erfahrungen und das hohe Leistungsniveau von Mitarbeiter*innen mit Behinderung belegen.

Unterstützung benötigen darüber hinaus auch zahlreiche Inklusionsbetriebe, die einen massiven Beitrag für mehr Inklusion auf dem Arbeitsmarkt leisten – und durch die Corona-Pandemie akut bedroht sind. Der Grund: Viele dieser Betriebe sind in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie und Catering tätig, die in besonderem Maße vom Lockdown sowie von den andauernden Beschränkungen des Wirtschaftslebens betroffen sind.

Aus eben diesem Grund stellte die Aktion Mensch bereits im Mai eine Corona-Soforthilfe in Höhe von insgesamt 8 Millionen Euro zur Sicherung inklusiver Arbeitsplätze in gemeinnützigen Inklusionsunternehmen zur Verfügung. Um die Beschäftigung der Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung nachhaltig sicherzustellen, konnten die Betriebe eine finanzielle Unterstützung in Höhe von jeweils bis zu 20.000 Euro für Personal- und Sachkosten beantragen.

Inklusion auf dem Arbeitsmarkt: Und nun?

Zeigte die Trendkurve in den letzten Jahren nach oben, hat die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt durch die Corona-Pandemie im Jahr 2020 einen deutlichen Dämpfer bekommen. Und sie wird noch einige Negativauswirkungen für Arbeitnehmer*innen mit Behinderung nach sich ziehen. Es gilt jetzt also mehr denn je, die Situation für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt unter die Lupe zu nehmen und in den Unternehmen die Weichen für mehr Inklusion im Arbeitsalltag zu stellen.

Die Aktion Mensch als Arbeitgeber – Gutes tun in einem modernen Arbeitsumfeld

Menschen mit und ohne Behinderung, die gleichberechtigt und selbstverständlich in einer inklusiven Gesellschaft leben, lernen und arbeiten – das ist das gemeinsame Ziel der rund 270 Mitarbeiter*innen der Aktion Mensch. Sie setzen sich mit ihren Kompetenzen, Fähigkeiten und Persönlichkeiten für mehr Vielfalt in unserer Gesellschaft ein. Die Sozialorganisation bietet dafür ein modernes Arbeitsumfeld mit flexiblen Arbeitszeiten, barrierefreien und attraktiven Büroräumen sowie agiles und mobiles Arbeiten. Damit sich jede*r Mitarbeiter*in individuell entfalten, engagieren und Ideen entwickeln kann, unterstützt die Aktion Mensch sie mit Weiterbildungsangeboten, Job-Shadowings, internen Entwicklungsmöglichkeiten sowie weiteren attraktiven Rahmenbedingungen – damit alle gemeinsam unsere Gesellschaft nachhaltig zum Positiven verändern können.

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    Inklusion Corona