Employer Branding: Warum sich Arbeitgeber*innen bei dir bewerben sollten
Der klassische Bewerbungsprozess passt nicht in die heutige Zeit. Wir zeigen, warum authentisches Employer Branding so wichtig ist und Unternehmen sich bei euch bewerben sollten.
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Auch lockere Skype-Calls und das obligatorische „du“ können nicht darüber hinwegtäuschen: Bewerbungen finden nie auf Augenhöhe statt. Der Regelfall ist schließlich der, dass ein Unternehmen eine Stelle auf den Markt wirft und die Leute sich darum streiten (lies: bewerben) müssen. So will es der Markt, das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Nur funktioniert das nicht mehr. Zwar gab es schon immer Branchen, in denen besondere Talente besonders umworben werden, darauf basiert das gesamte Headhunter-Business. Doch gerade der Siegeszug der Benefits zeigt: Heute sind nicht mehr die Arbeitsuchenden die Bittsteller, sondern die Unternehmen.
Woran liegt das? Diverse Studien zeigen, wie das Berufsverhalten von sowohl der Generation Y und auch der nachfolgenden Generation Z gestaltet ist. Einmal abgesehen von der grundsätzlichen Debatte, ob man Menschen wirklich so eindeutig in eine Generation packen kann und sollte (persönliche Meinung: nein), widersprechen sich viele dieser Studien. Dennoch lassen sich Tendenzen ableiten.
Gestiegene Ansprüche der Arbeitssuchenden
Viel mehr als die vorherigen Generationen probieren sich Arbeitssuchende im Berufsleben aus, steigen nicht direkt in ein Unternehmen ein und bleiben dort sondern nehmen den langen Zeitraum in Kauf, den es bedarf um den idealen Arbeitsplatz zu finden.
Das hat natürlich auch viel mit gestiegenen Ansprüchen zu tun. Denn sind wir einmal ehrlich: Es ist heute viel leichter, Berufliches und Privates ineinander fließen zu lassen, statt auf einer strikten Trennung (Work-Life-Balance) zu bestehen, Stichworte ständige Erreichbarkeit, Home Office, Remote Work, Gig Economy. Je wichtiger der Job also für das persönliche Leben insgesamt wird, desto mehr Ansprüche muss er auch erfüllen – gerade auch ideell. Kaytie Zimmerman bringt es für Forbes auf den Punkt: „Social Impact is Key“. Hinzu kommen flexible Arbeitszeitmodelle und andere Benefits, die längst kein Bonus mehr sind, sondern aktiv verlangt werden.
Ganz besonders durch die Coronapandemie ist die Relevanz verstärkt auf die mentale Gesundheit und den Sinn hinter der Tätigkeit gesetzt worden. Arbeitnehmende wünschen sich einen respektvollen, empathischen und möglichst stressfreien Arbeitsplatz, bei dem sie einen Impact leisten können. Wenn diese Ansprüche nicht passen, sind Arbeitnehmende auch schnell bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Aber was heißt das für das ganze Thema Bewerbungen?
Zum einen müssen Unternehmen sich viel stärker präsentieren und zeigen, wofür sie stehen, was sie bieten, wer sie sind. Employer Branding heißt das HR-Tool der Stunde. Je genauer eine Firma sagt, was sie ausmacht, desto besser können auch Arbeitsuchende abschätzen, ob sie dort richtig aufgehoben sind oder nicht – auch wenn der Bewerber*innenpool vielleicht kleiner wird. Zum anderen muss sich der Bewerbungsprozess dringend ändern.
Unternehmen müssen transparenter werden!
Denkt man das, was mit ein paar Benefits angefangen hat, aber konsequent zu Ende, müssen sich Unternehmen künftig bei ihren künftigen Angestellten bewerben, nicht umgekehrt. Employer Branding sollte also nicht nur ein Weg sein, um das eigene Kerngeschäft, sondern auch das interne Arbeitsumfeld vorzustellen.
Genauso sollte der Bewerbungsprozess überdacht werden. Wie läuft das erste Gespräch ab? Letztendlich sollte es ein gegenseitiges Kennenlernen sein, ein Abtasten, ob die Zusammenarbeit gut funktionieren wird. Welche Fragen Bewerber*innen in dem Gespräch stellen können, um mehr über die Arbeitsweise zu erfahren, haben wir euch hier gesammelt. Zu unserem Bewerbungsprozess bei GoodJobs gehört - je nach den einzelnen Teams - beispielsweise ein digitaler Teamlunch, bei dem ein Teil der potentiellen Kolleg*innen kennengelernt werden können.
Außerdem versuchen wir auf unserer Plattform unseren GoodCompanies die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen – egal ob auf Social Media, in unserer Datenbank nachhaltiger Arbeitgeber*innen mit den persönlichen Profilen, hier in unserem Magazin oder auch per Video. Du hast noch nicht das Unternehmen gefunden, für das du deine Zeit einsetzen möchtest? Klick dich durch!
[aktualisiert am: 16.03.2022]