Nachhaltigkeit

Echter Klimaschutz? Was hinter dem Konzept der Klimaneutralität steckt.

Die Verfassungsrichter*innen machten 2021 Klimaschutz verbindlich. Wir zeigen, wie das Konzept der Klimaneutralität mit Klimaschutz zusammenhängt.

Lara Obst

04.05.2021

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Echter Klimaschutz? Was hinter dem Konzept der Klimaneutralität steckt.

© Diego PH

2021 – das scheinbar Unmögliche wird möglich. Die Verfassungsrichter*innen machen Klimaschutz verbindlich und plötzlich ist allen klar: Wir können noch viel mehr tun! Im Folgenden beleuchten wir, wie das Konzept der Klimaneutralität mit Klimaschutz zusammenhängt. 

Klimaneutralität sieht starke CO2e-Reduktion vor

Wenn selbst Regierungen daran scheitern, Klimaneutralität rechtens zu erfassen und umzusetzen, lässt sich vermuten: ganz so einfach ist es nicht. Die Vereinten Nationen (UN) bieten daher eine einheitliche Vorgabe. Sie definiert Klimaneutralität als Konzept, welches vorsieht, CO2e-Emissionen zu erfassen, diese stark zu reduzieren und nur unvermeidbare Emissionen auszugleichen. CO2e steht für die Kohlenstoffdioxidäquivalente und bezeichnet die Maßeinheit, mit der Emissionen vergleichbar gemacht werden können und so die Wirkung verschiedenster Treibhausgase berücksichtigt wird.

Die Möglichkeit, lokal erzeugte Emissionen durch Klimaschutzmaßnahmen an anderer Stelle als dem Erzeugungsort auszugleichen, wurde 1997 durch das Kyoto Protokoll ins Leben gerufen. Damals wurde der marktgetriebene Mechanismus des Kohlenstoffhandelns eingeführt, um Klimaschutzmaßnahmen dort zu fördern, wo sie nicht finanziert werden konnten. Expert*innen warnen allerdings davor, dass dieses System heute Gefahr läuft, umweltschädlichen Produkten einen grünen Anstrich zu verpassen. Wie lässt sich also Klimaschutz bewusst umsetzen? 

Reduce First. Die eigene Klimaperformance hinterfragen

Wir alle kennen es: Der angestrebte Neujahrsvorsatz führt noch lange nicht zur Traumfigur. So oder so ähnlich verhält es sich auch mit Klimazielen und ihrer Umsetzung. Maßnahmen finden und tatsächlich in die Tat umsetzen ist schwieriger, als für jedes CO2e-Gramm in Kompensation zu investieren. Dadurch verändert sich zwar nicht das Gewicht der eigenen Emissionen in der CO2e-Bilanz, man fördert allerdings Reduktionsmaßnahmen andernorts. Dies ist zunächst nicht verwerflich, führt aber nicht dazu, die eigenen Emissionen zu reduzieren.

Vorteile qualitativ-hochwertiger Klimaschutzmaßnahmen

Wer Klimaschutzmaßnahmen freiwillig unterstützen möchte, sollte auf Qualitätsstandards, wie den VCS oder Gold Standard, achten. Diese prüfen Projekte auf tatsächlichen Klimaschutz, Zusätzlichkeit und Langfristigkeit und garantieren, dass CO2e-Zertifikate nach Verkauf dauerhaft stillgelegt werden. Die Unterstützung zertifizierter Naturschutzprojekte kann so z. B. dazu beitragen, Entwaldung zu verhindern oder biologische Vielfalt zu schützen. Kontrolliert umgesetzt, kann freiwilliger Klimaschutz Naturschutz und Innovationsförderung vorantreiben. 

Nachteile unkontrollierter CO2e-Kompensation

Nachteile zeigen sich vor allem als potentielle Ablenkung vom Wesentlichen. Die eigene Klimaperformance zu verstehen bedeutet, Vermeidungs- und Reduktionspotentiale zu erkennen und aktiv zu heben. Neben der Gefahr von nicht überprüften Projekten, deren Klimaschutzwirkung fragwürdig oder nicht vorhanden ist, ist der Eindruck - man könne so weitermachen wie bisher - kritisch. Überall dort, wo heute noch fossile Brennstoffe genutzt werden oder konventionelle Landwirtschaft betrieben wird,  lässt sich nicht einfach eine „Netto-Null” durch Kompensation herleiten. 

Wir halten fest: CO2e-Kompensation alleine setzt keine Reduktionsziele vor der eigenen Haustüre um, kann aber als freiwilliger Klimaschutz eingesetzt werden. 

Was können Unternehmen zur CO2e-Reduktion tun? 

Die gute Nachricht ist: Die Reduktionsmaßnahmen, die wir heute umsetzen können sind bekannt. Entlang der sieben Impact Kategorien: Energie, Gebäude, Produktion, Mobilität, Lebensmittel, Digitales und Umwelt lassen sich für jedes Unternehmen Maßnahmen ableiten, die eine direkte Emissionsminderung ermöglichen.  Diese stellen erprobte Best-Practices dar, die uns heute schon wirkungsvoll zur Verfügung stehen. Wir müssen nur loslegen! Der Wechsel zu erneuerbarer Energie, die Umstellung auf elektrische Antriebe sowie eine zirkulare Produktion bergen enorme Reduktionspotentiale. Gemeinsam mit Geschäftspartner*innen, Zuliefer*innen oder Kund*innen, lassen sich auf diese Weise Emissionen entlang der Wertschöpfungskette vermeiden.

Die Klimatransformation braucht klimafreundliche Unternehmen 

Unternehmen können heute zukunftsorientiert auf die steigenden CO2e-Reduktionsvorgaben reagieren und dabei einmalige Chancen nutzen. Wer heute investiert, zeigt seinen Mitarbeiter*innen, dass einem Generationengerechtigkeit wichtig ist und kann gleichzeitig Vorreiter*in der Klimatransformation werden. 

 

Der CLIMATE TRANSFORMATION Summit 

Wie wir gemeinsam Klimaziele in die Tat umsetzen, erfahren wir beim online CLIMATE TRANSFORMATION Summit 2021. Am 10. und 11. Juni diskutieren wir mit über 50 Expert*innen aus der Praxis, welche Best-Practices rund um CO2e messen, reduzieren und ausgleichen jetzt entscheidend sind. Du willst dabei sein? Finde alle Informationen sowie dein Ticket auf ClimateSummit.de



Zum Unternehmen: 
THE CLIMATE CHOICE ist die erste Business Plattform für die Klimatransformation. Das ClimateTeach Startup unterstützt Unternehmen dabei ihre Klimaperformance zu verstehen, datenbasiert Handlungsfelder abzuleiten und konkrete Klimalösungen umzusetzen, um jetzt CO2 zu reduzieren. Gemeinsam mit seiner CLIMATE Community und validierten CLIMATE CHOICE Partner*innen arbeitet das Team daran jedem Unternehmen die Klimatransformation erfolgreich zu ermöglich.

Zur Autorin: 
Lara Obst, Gründerin von THE CLIMATE CHOICE, glaubt, dass die Klimatransformation die größte Chance unserer Zeit darstellt. Als sie 2014 den IPCC Report des Weltklimarats las, beschloss sie Teil der Lösung zu werden. Seitdem setzt sie sich für die Transformation der Wirtschaft ein und zeigt Unternehmen Wege der Dekarbonisierung auf.