Karriere

Zeit für berufliche Veränderung - Wenn sich dein Job nicht mehr richtig anfühlt

Der Wecker klingelt und mit ihm startet das ungute Bauchgefühl. Wenn schon der Gedanke an den Job stresst, braucht es berufliche Veränderung. Wie gelingt das?

Isabelle Hahn

17.05.2022

Person sitzt verzweifelt am Laptop und fässt sich an den Kopf

Galina Zhigalova via Canva

Überforderung, Langeweile, fehlender Sinn, schlechte Kommunikation oder zu wenig Wertschätzung - das sind mögliche Gründe, warum vielleicht auch du in deinem Job nicht wirklich zufrieden bist. 

Mit der Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss, ist es noch nicht getan. Leider. Möglicherweise stehst du wie die meisten anderen in dieser Situation vor der Frage: Was nun? Und ist ein Jobwechsel die einzige Option?

Die Sache mit den Selbstzweifeln

Bei vielen startet zunächst das Gedankenchaos. Tausend Fragen kreisen durch den Kopf: Soll ich tatsächlich kündigen? Was will und kann ich stattdessen machen? Muss ich auf finanzielle Sicherheit verzichten? Was denkt meine Umfeld von mir? 

Und überhaupt: Was kann ich eigentlich? Bin ich gut genug für einen anderen Job?

Wenn dir die Gedanken bekannt vorkommen, bist du damit definitiv nicht alleine. Berufliche Veränderung kann herausfordernder sein als die gutgemeinten Ratschlägen von Freunden und Familie zunächst vermuten lassen: „Dann such dir doch etwas Neues!“ oder „Du darfst dich einfach nicht so stressen lassen!“

Je länger sich die berufliche Unzufriedenheit und der Wunsch nach Veränderung hinziehen, desto unsicherer werden viele. Aus Angst davor, eine womöglich falsche Entscheidung zu treffen, tun sie lieber nichts. 

Kündigen oder bleiben - das ist die Frage

Oft fühlt es sich an wie ein bevorstehender Bungee Jump: Allen Mut zusammennehmen und springen oder doch lieber auf der sicheren Plattform stehenbleiben und hoffen, dass es mit der Zeit von alleine besser wird? Es scheint, als gäbe es nur diese zwei Optionen.

Doch das stimmt nicht. Du kannst dich der Antwort schrittweise nähern. Als erstes die Frage: Ist meine berufliche Unzufriedenheit nur eine Phase oder schon ein Dauerzustand?

Im Anschluss geht es darum, genauer hinzuschauen: 

  • Welche Situationen, Tätigkeiten, Menschen oder anderen Umstände sorgen dafür, dass sich mein Job nicht mehr richtig anfühlt? 
  • Welche Kriterien sind mir in einem Job eigentlich wichtig? Worauf lege ich viel wert und worauf weniger?
  • Und was wünsche ich mir für meine berufliche Zukunft? 

Persönliche Weiterentwicklung als Lösungsweg

Letztlich dürfen wir beim Wunsch nach beruflicher Veränderung auch immer darüber nachdenken: Was kann ich sonst noch beeinflussen, um mich besser zu fühlen? Denn auch persönliche Weiterentwicklung kann zu mehr Zufriedenheit im Job führen. Wer sich zum Beispiel innerlich gestärkter fühlt, selbstbewusster Grenzen kommunizieren oder abends besser abschalten kann, fühlt sich wohler in der eigenen Position. Aber auch das: ein schrittweiser Prozess, der zum Beispiel durch Coaching gezielt vorangetrieben werden kann.

Wenn der Jobwechsel die einzige Option ist 

Wenn der Entschluss gefasst ist, den Job zu wechseln, kommt meist eine Frage auf: Welcher Job passt wirklich zu mir?

In unserer Leistungsgesellschaft hat der Beruf einen hohen Stellenwert. Wir wollen erfolgreich sein und mit unserem Job Anerkennung erlangen. Gleichzeitig ist da der Wunsch nach ausreichend Freizeit, Sinnhaftigkeit und insgesamt mehr Lebensqualität.

Um die Perspektive zu wechseln, ist es ratsam, sich für einen Moment vom Jobthema zu lösen und Antworten auf Fragen zu finden wie: 

  • Wie will ich eigentlich leben? 
  • Wer bin ich abseits meines Jobs? 
  • Was ist mir für meiner Zukunft wichtig? 

Wenn wir uns von der krampfhaften Suche nach dem „perfekten“ Job lösen, entdecken wir oft ganz neue Möglichkeiten, welche Tätigkeit zu uns beziehungsweise zu unserem Lebensmodell passen könnte. Denn Lebenszufriedenheit setzt sich aus so viel mehr Faktoren als nur dem Job zusammen und diese gilt es individuell zu erforschen.

Mit Klarheit, Mut und Leichtigkeit zu mehr Zufriedenheit 

Wenn der Job unglücklich macht, erscheint der Weg zur beruflichen Veränderung oft anstrengend und mühselig. Wer es schafft, mit ein klein bisschen mehr Leichtigkeit, geordneten Gedanken und einer gewissen Portion Neugierde an die Sache heranzugehen, hat gute Chancen auf baldige Besserung. 

Wichtig ist, ehrlich zu sich zu sein und das Thema ernst zu nehmen. Keine*r von uns muss in einem Job ausharren, der als Folge oft psychisch belastend ist und vielleicht sogar schon körperliche Symptome hervorruft. 

Über die Autorin

Isabelle Hahn ist Life Coach und begleitet mit Shemotion Frauen auf dem  Weg zu mehr beruflicher Zufriedenheit. Als Pionierin auf dem Gebiet hat sie ein großes Ziel: Coaching und Persönlichkeitsentwicklung greifbarer und zugänglicher für alle Menschen zu machen, damit Begeisterung für Job und Leben zur Normalität werden. Getreu dem Motto: „Wenn nicht in diesem Leben, wann dann?“. Bei Instagram und LinkedIn teilt sie regelmäßig Impulse zu dem Thema.