Nachhaltigkeit

Wie Unternehmen in 10 Schritten ihre Klimaziele umsetzen können

Viele Unternehmen haben die Dringlichkeit und gleichzeitig großen Chancen der Klimatransformation erkannt. Wie sie ihre Klimaziele jetzt tatsächlich umsetzen.

Lara Obst

29.11.2021

Vogelperspektive auf Windräder, die von Wolken verdeckt sind

Thomas Richter via Unsplash

Wir alle wissen: Das kommende Jahrzehnt bestimmt die Klimatransformation der Wirtschaft. Unternehmerische Entscheidungen, die heute getroffen werden, stellen die Weichen für eine regenerative Zukunft. Viele Unternehmen haben dies erkannt und setzen sich bereits ambitionierte Klimaziele. Nur wie können sie diese auch tatsächlich umzusetzen?

Die wichtigsten Grundlagen der Klimatransformation: Daten, Transparenz und Vernetzung!

Über diese Frage haben beim Climate Transformation Summit 2021 50 Expert*innen sowie 600 Teilnehmer*innen aus der gesamten DACH-Region diskutiert. Die Haupterkenntnis: Vernetzung und Zusammenarbeit ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Klimatransformation. Um den bevorstehenden Herausforderungen zu begegnen, bedarf es fachübergreifenden Austausch im eigenen Haus sowie enge Partnerschaften mit externen Stakeholder*innen. Besonders wichtig sind dabei der Einkauf und Lieferant*innen. Denn in der Lieferkette entstehen bis zu 90 Prozent der Emissionen eines Unternehmens.

Die Grundlage für zukunftsorientierte Veränderung bietet eine umfassende Analyse der eigenen Klimaleistung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mithilfe von softwarebasierten Analyse-Tools lassen sich klimarelevante Daten schnell und strukturiert erheben. Auf dieser Basis können Unternehmen gemeinsam mit ihren Lieferant*innen vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufbauen und langfristig eine klimakompatible Transformation gestalten.

Aus den Erkenntnissen des Summits ergeben sich 10 praktische Schritte, die als Leitlinie für die Dekarbonisierung bis in die Lieferkette dienen. Unternehmen können sich an ihnen orientieren, um die Chancen der Klimatransformation zu nutzen und künftigen Risiken proaktiv zu begegnen. 

Die 10 Schritte zur Umsetzung von Klimazielen

  1. Der Wille zum Wandel ist da!

Die letzten Monate haben uns gezeigt: Der Wille und die Bereitschaft, Klimaziele umzusetzen und eine klimakompatible Zukunft zu schaffen, ist da. Damit ist die Grundlage für radikalen Wandel geschaffen – Führungskräfte und Mitarbeitende übernehmen Verantwortung und knüpfen Budgetentscheidungen an Klimaziele.

  1. Science Based Targets in der Umsetzung

Science-Based Targets (SBTs) sind ein hilfreiches Rahmenwerk für Unternehmen, um im Einklang mit dem Pariser Abkommen Klimaziele zu setzen. Die Integration von SBTs in die Unternehmensstrategie ermöglicht einen wissenschaftlich fundierten Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Unternehmenstätigkeit.

  1. Wissen, wo wir heute stehen

Um die eigene Klimatransformation anzustoßen, müssen Unternehmen zunächst verstehen, wie sie im Bezug auf internationale Klimaanforderungen aktuell aufgestellt sind. So können sie passende Maßnahmen entwickeln und ihre Umsetzung aktiv verfolgen.

  1. Die eigene Klimaleistung einschätzen

Der Einstieg ist dabei die ganzheitliche Erfassung des eigenen Klimareifegrads. Mithilfe von strukturierten Datenerhebungs-Tools können Unternehmen die eigene, mehrdimensionale Klimaleistung entlang international anerkannter Standards, wie z. B. der EU-Taxonomie oder den Empfehlungen der TCFD, realistisch einordnen. Durch die Orientierung an validierten Daten können Unternehmen Potentiale aufdecken und zukünftig steigenden Anforderungen der Klimaberichterstattung gerecht werden.

  1. Direkte und indirekte Emissionen erfassen

Eine Dimension des ganzheitlichen Klimareifegrads stellen die Werte des eigenen Treibhausgassausstoßes dar. Bei der Erfassung der CO2-Emissionen müssen neben den direkten Werten, welche durch die Unternehmenstätigkeit anfallen, besonders auch jene betrachtet werden, die entlang der gesamten Lieferkette entstehen. Typischerweise machen dabei eingekaufte Waren und Dienstleistungen den Großteil der gesamten Emissionen in einem Unternehmen aus. 

  1. Zusammenarbeit mit Lieferanten entlang der Lieferkette

Kollaboration ist das Stichwort! Da bis zu 90 Prozent der Emissionen eines Unternehmens in der Lieferkette entsteht, kann die Verbesserung der eigenen Klimaleistung langfristig nur unter Einbeziehung der Lieferant*innen gelingen. Hier gilt es, gemeinsam Potenziale für Klimaschutzmaßnahmen aufzudecken und umzusetzen. Dabei gilt es Ziele gemeinsam festzulegen und die Umsetzung aktiv zu unterstützen. So lassen sich Risiken minimieren und eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung stärken. 

  1. Transparenz schaffen

Erfolgreicher Klimaschutz im eigenen Unternehmen hängt gerade heute von einer umfassenden Berichterstattung ab. Ziele sind dabei wichtig – die erzielten Erfolge und eingeführten Maßnahmen umso mehr. Mit dem Ziel, Transparenz über Verantwortung und Klimaschutz zu schaffen, fordert das CSR-Richtliniengesetz seit 2017 Unternehmen dazu auf, wesentliche Informationen über Umwelt- und Sozialstandards zu veröffentlichen. Eine Offenlegung des aktuellen Stands klimarelevanter Belange erfüllt steigende Kundenanforderungen und schafft Glaubwürdigkeit.

  1. Entwicklungen und Erfolge nachvollziehen

Eine transparente Berichterstattung zielt besonders darauf ab, die Entwicklungen im eigenen Unternehmen für Dritte nachvollziehbar zu machen. Durch die regelmäßige Überprüfung der Fortschritte lassen sich allerdings auch intern Best Practices identifizieren und Maßnahmen kontinuierlich optimieren. 

  1. Alle Stakeholder*innen einbeziehen

Herausforderungen wie die Klimatransformation können wir nur gemeinsam bewältigen! Deshalb ist es wichtig, alle Stakeholder*innen einzubinden. Entlang der Impact-Kategorien: Energie, Gebäude, Produktion, Mobilität, Food, Digitales und Umwelt lassen sich durch gezielte Einkaufsentscheidungen und gemeinsam mit Lieferant*innen erheblich CO2-Reduktionspotentiale umsetzen.

  1. Andere inspirieren!

Dass die Gestaltung einer klimakompatiblen Wirtschaft in der Verantwortung jede*s Einzelnen liegt, ist der „Climate Bubble“ bekannt. Spannend ist darüber hinaus die breite Wirtschaft in ihrer Transformation zu stärken. Denn zur Neugestaltung ganzer Systeme kann jede beitragen – Klimabeauftragte, Entscheider*innen, Einkäufer*innen und Projektverantwortliche. 

Jetzt in die Klimatransformation einsteigen!

Unternehmen brauchen heute greifbare Daten, erprobte Best Practices und einen strukturierten Reduktionsfahrplan, um erfolgreich Klimaziele zu erreichen. Weitere Insights über die Dekarbonisierung der Lieferkette sowie konkrete Handlungsmaßnahmen entlang der 7 Impact-Kategorien finden sich im Best Practice Guide 2021, der die wichtigsten Erkenntnisse des diesjährigen Climate Transformation Summits zusammenfasst.

 

Der Guide kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

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Lara Obst glaubt daran, dass die Klimatransformation die größte Chance unserer Zeit darstellt. Deswegen hat sie zusammen mit Yasha Tarani und Dr. Rey Farhan THE CLIMATE CHOICE gegründet. Die B2B-Software-Plattform hilft Unternehmen und Lieferant:innen mit zuverlässigen CLIMATE-Ratings, ihre klimarelevanten Chancen, Potentiale und Risiken strukturiert zu erfassen. Das SaaS-Tool macht Klima-Daten sichtbar und ermöglicht so eine transparente und verbesserte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette. Zudem zeigt es passgenaue Dekarbonisierungsmaßnahmen in 9 Impact-Kategorien auf.