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Welttourismustag: Was macht (d)eine Workation nachhaltiger?

Du hast Lust auf Workation aber bist dir unsicher, wie du sie nachhaltig gestalten kannst? Unsere Freund*innen von Good Travel geben dir 7 Tipps, mit denen du Workation und Nachhaltigkeit ganz einfach kombinierst.

Good Travel

27.09.2024

Welttourismustag: Was macht (d)eine Workation nachhaltiger?

© OG Mpango via Pexels

Am 27. September ist Welttourismustag, der das Bewusstsein für den sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Wert von Tourismus ins Rampenlicht rücken soll. Vor der Pandemie wurden über 1,5 Milliarden internationale touristische Ankünfte registriert und laut Schätzungen der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) wird diese Zahl im Jahr 2024 erneut überschritten. 

Was ist eigentlich Overtourism?

Die Tourismusbranche ist weltweit einer der größten Wirtschaftszweige und hat natürlich nicht nur positiven Einfluss. Seit Jahren wird immer wieder über den sogenannten Overtourism als Steigerung zum Massentourismus berichtet - also die Ballung von Touristen an besonders populären Reisezielen, die die Lebensqualität der Bewohner*innen einschränkt und auch die ökologische Belastbarkeit der Regionen überfordert. 

Definition der Begriffe Overtourism bzw. Übertourismus

Fast alle Mittelmeerinseln klagen über zunehmende Wasserknappheit. Nicht nur die Spanier*innen fühlen sich von ihren Städten und Stränden verdrängt und sehen ihre Lebensqualität von steigenden Preisen und fehlendem bezahlbarem Wohnraum bedroht. Beliebte Reisedestinationen wie Mallorca, die Kanaren oder Barcelona leisten zunehmend Widerstand. Auch Venedig, Lissabon und Dubrovnik sind stark betroffen und denken über neue Konzepte nach, um sich als populäre Reisedestination vor negativen Auswirkungen schützen zu können. 

Bei den Demonstrationen der letzten Monate wurden unter anderem Grenzen für die Anzahl der Tourist*innen gefordert, um den zunehmenden Lärm und Müll einzudämmen. Zudem soll ein zentrales Register für Ferienwohnungen illegale Vermietungen bekämpfen. Langfristige Strategien sollen zudem Anreize für einen nachhaltigeren Qualitätstourismus schaffen. Denn wenn die Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Angeboten steigt, wird es diese auch vermehrt geben.

 

Wie kann man auch auf Workation nachhaltiger reisen?

Auch beim Thema Workation wollen wir - zusammen mit Good Travel - immer wieder darauf hinweisen, dass respektvolles und achtsames Reisen besonders wichtig ist. Mit Workations kann man einen positiven Impact leisten, indem man besonders ressourcenschonend reist, lokale Unternehmen unterstützt und sich vielleicht an Beach Cleanups oder ähnlichen Umwelt-Aktionen vor Ort beteiligt.

 

7 Tipps für deine nachhaltige Workation

💡 Minimalistisch packen und Mehrweg nutzen: Thermo-Kaffeebecher, Lunchboxen, Bienenwachstücher für Snacks, Trinkflasche und Besteck gehören in jedes Reisegepäck, um nervigen Verpackungsmüll zu sparen. Und um Platz zu sparen und Knitterfalten zu vermeiden, solltest Du deine Kleidung übrigens rollen statt sie zu falten.

💡 Kompensieren: Flugreisen sind über Atmosfair kompensierbar. Besser ist natürlich immer die Anreise per Zug oder in Fahrgemeinschaften. Vor Ort kannst Du dann das ÖPNV-Angebot nutzen oder Fahrradfahren.

💡 Information: Vorab sollte man sich gründlich über das Reiseziel informieren, um genug über die Sprache, Kultur und landesübliche Besonderheiten vor Ort zu erfahren. Dadurch kann man unnötige Unstimmigkeiten vermeiden und die Gastgeber*innen fühlen sich wertgeschätzt.

💡 Sozial und lokal: Mit unkonventionellen Stadtführungen kann man gleichzeitig  Gutes tun. Projekte wie querstadtein und Hinz&Kunzt setzen auf ehemalige Obdachlose und Geflüchtete als Tourguides, die den Gruppen ihre ganz persönliche Geschichte erzählen und dabei Orte besuchen, die Du so vielleicht nicht gesehen hättest. Auch lokale Märkte mit regionalen Produkten kann man durch den Einkauf als Tourist*in unterstützen.

💡 Müll vermeiden: Da jedes Land anders mit der Mülltrennung umgeht, solltest Du dich vorab informieren, wie getrennt wird und auch im Urlaub so umsetzen. Sondermüll wie Altbatterien lässt Du am besten gleich zuhause oder nimmst ausgediente Batterien zum Entsorgen wieder mit. Viele Länder können Abwässer nicht so klären wie wir. Daher sollte jede*r biologisch unbedingt abbaubare Pflegemittel benutzen.

💡 Recycling: Wenn im Laufe der Reise Dinge kaputt gehen, kannst Du sie oft noch umfunktionieren: ein kaputtes Moskitonetz eignet sich hervorragend als leichter Wäschebeutel und ausgediente Handtücher sind perfekt als waschbare Abschminktücher.

💡 Souvenirs: Bitte auf keinen Fall Tiere, Pflanzen oder Muscheln mitnehmen. Für Geschenke oder Mitbringsel kannst Du durch den Kauf bei Einheimischen oder ortsansässigen Künstler*innen die Bewohner*innen unterstützen und hast wirklich authentische Souvenirs.

💚 Mehr Tipps zum nachhaltigen Reisen findest du im Buch „Dasselbe in grün". 

Küstenlandschaft mit Blick auf das Meer
© Jonathan Schmer
Viele wunderschöne Orte der Welt erreichst du nachhaltiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor Ort hältst du dich am besten an die vorgegebenen Wege und nimmst deinen Müll einfach wieder mit. 

 

Wie findet Good Travel nachhaltige Unterkünfte?

Bei Good Travel findest du europaweit handverlesene Unterkünfte, die ein authentisches Urlaubserlebnis garantieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten. Das Angebot reicht vom Stadthotel bis zum Biobauernhof, vom Campingplatz bis zum Wellness Resort. Dazu gibt es ausführliche Beschreibungen zum nachhaltigen Engagement der Gastgeber*innen jeder einzelnen Unterkunft.

Anhand eigener Good Travel-Kriterien werden die Unterkünfte sorgfältig vom Team rund um die Geschäftsführerinnen Franziska Diallo und Judith Hehl ausgesucht.

Die Kriterien lauten

🏡 Architektur

🌍 Umwelt

🥗 Food

🫶 Soziales und

🧘 Well-being 

Bei der Architektur wird auf eine möglichst naturnahe Bauweise, das Erhalten bestehender Strukturen und die Verwendung nachhaltiger Materialien geachtet. Die Kategorie Umwelt bezieht sich auf ressourcenschonende Maßnahmen wie Ökostrom, hohe Energieeffizienz, die Vermeidung von Müll und das Verwenden von Bio-Produkten zum Beispiel bei der Hausreinigung. 

Da auch soziale Verantwortung zur Nachhaltigkeit dazu gehört, werden die Good Travel Unterkünfte inhabergeführt und das oft schon über mehrere Generationen. Zudem wird auf den Erhalt lokaler Traditionen geachtet und möglichst die Geschäfte und Betriebe vor Ort unterstützt. Das Einkommen und die Sozialleistungen für die Mitarbeiter:*innen sollten zudem fair und angemessen sein. 

Für einen entspannten Urlaub sorgen neben den freundlichen Gastgeber*iinnen natürlich auch Wellness-Angebote wie Yoga, Massagen oder Detox, die in der Kategorie Well-being extra aufgeführt werden. 

Besonderes Augenmerk wird bei Good Travel auch immer auf das gastronomische Angebot gelegt sowie die Regionalität und Saisonalität der angebotenen Speisen. In der eigenen Blog-Kategorie Küchengeflüster gibt es außerdem regelmäßig die Lieblingsrezepte der Gastgeber*innen zum Nachkochen. 

 

Fazit

Das Schöne am Reisen ist es, fremde Kulturen und neue Menschen kennenzulernen. Mit jeder Reise erweitert sich der eigene Horizont. Dafür solltest Du dich aber an landestypische Regeln halten und deinen Gastgeber*innen natürlich respektvoll begegnen. So kommst Du sicherlich auch ins Gespräch und erhältst spannende Einsichten und Tipps abseits der Reiseführer und Social Media. 

Selbstverständlich nutzen wir alle diese Tools und wir alle wollen die schönen Orte sehen. Aber dadurch sind manche Orte natürlich oft überlaufen, weil sich die Bilder und Informationen digital schnell verbreiten. Es lohnt sich zum Beispiel auch mal die Orte unweit der Hotspots anzusteuern. Außerdem kann man in der Nebensaison reisen, lokale Touranbieter*innen buchen und in kleinen, familiengeführten, nachhaltigen Unterkünften übernachten. 

Wenn wir alle achtsamer und respektvoller reisen, können sich die Menschen vor Ort auch weiterhin oder wieder auf uns Reisende freuen.

 

Workation und FAQs: Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Workation? Die Kombination von Arbeit (work) und Urlaub (vacation), indem man an einem attraktiven Ort arbeitet und gleichzeitig die Möglichkeit hat, die Umgebung zu erkunden und zu entspannen.

Warum sollte ich eine Workation machen? Es bietet die Flexibilität, von jedem Ort aus zu arbeiten und fördert die Work-Life-Balance.

Welche Art von Jobs eignen sich? Eigentlich alle Berufe, die rein digital zu bewerkstelligen sind.

Wie wähle ich den richtigen Ort für die Workation aus? Berücksichtigt Faktoren wie Internetverbindung, Zeitzone, Kultur, Kosten, Umweltschutz, ärztliche Versorgung, saisonale Öffnungszeiten und Aktivitäten vor Ort.

Wie kann ich meine*n Arbeitgeber*in von meiner Workation überzeugen? Erkläre die Vorteile für die steigende Produktivität, Kreativität und Zufriedenheit.

Welche organisatorischen Aspekte sollte ich beachten? Bei einer Workation im Süden muss man auch im Winter an Sonnencreme und Insektenschutz denken.

 

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