Psychologie

Neue Power für deinen Arbeitsalltag

Das kleine gemeine Motivationstief kennt wohl fast jeder. Doch dem solltest du dich auf keinen Fall geschlagen geben. Wir verraten, wie du der Motivationsfalle entgehst.

Marie Reichenbach

16.04.2018

Neue Power für deinen Arbeitsalltag

© Kim Carpenter via unsplash.com

Tiefe Augenringe, ein gequältes Lächeln und nur ein Gedanke, der dich am Montagmorgen aus dem Bett holt: In fünf Tagen ist endlich wieder Wochenende. Genau damit sollte schnellstmöglich Schluss sein!

Viele von uns verbringen einen Großteil ihrer Zeit bei der Arbeit. Wie schade ist es, wenn wir diese Zeit nicht wertschätzen können, weil wir immer nur an den Feierabend oder das nächste Wochenende denken? Wenn der Spaß und die Motivation für den Arbeitsalltag fehlen, verschwenden wir jede Menge wertvolle Lebenszeit, die uns kein Wochenende zurückgeben kann.

Spaß und Motivation im Arbeitsalltag klingt theoretisch gut. Praktisch sieht es häufig aber ganz anders aus. Immer wieder sind wir mit Situationen und Aufgaben konfrontiert, die sich als absolute Motivationskiller entpuppen. Die positive Nachricht ist, dass man dagegen etwas tun kann.

Gute Stimmung und flexible Arbeitszeiten sind die besten Motivatoren

Laut einer Studie zur Arbeitsmotivation in Deutschland spielt vor allem das Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle. Positive Stimmung im Büro und ein gutes Verhältnis zu den Arbeitskollegen wirkt sich direkt positiv auf die eigene Motivation aus.

Und auch flexible Arbeitszeiten haben einen großen Einfluss auf die Arbeitsmoral. Der Studie zufolge empfinden viele ihren Arbeitsalltag als weniger stressig und fühlen sich ausgeglichener, wenn sie die Freiheit haben, ihre Arbeitszeit nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Motivation ist abhängig von der Persönlichkeit

Doch auch wenn man sich am Arbeitsplatz wohlfühlt und es eigentlich gar keinen Grund gibt, sich zu beschweren,  niemand stürmt täglich voller Elan und Begeisterung zur Arbeit. Es gibt immer Tage, da muss man sich selbst einen kräftigen Tritt verpassen, um nicht motivationslos die Decke über den Kopf zu ziehen.

Aber keine Sorge, auch Psychologen bestätigen, dass solche Motivationstiefs ganz normal sind. Wichtig ist nur, dass aus einem kleinen Motivationstief kein Dauerzustand wird. Und um das zu vermeiden, sollte immer die Ursachenforschung an erster Stelle stehen. Denn nur wer weiß, warum die momentane Situation nicht passt, kann aktiv etwas verändern.

Wie eine solche Veränderung aussieht hängt natürlich immer mit der subjektiven Situation zusammen, interessanterweise gibt es aber spezielle Motivationsmethoden, die je nach Persönlichkeit besser oder schlechter funktionieren. Bei impulsiven Menschen greifen beispielsweise Techniken besser, die mit Vorstellung und Visualisierung arbeiten. Für nachdenkliche und rational handelnde Personen eignet sich hingegen eine analytische Vorgehensweise besser. Was gegen ein Motivationstief hilft, ist also typabhängig und muss jeder für sich selbst herausfinden.

Volle Power – 5 Tipps gegen das Motivationstief

Du brauchst dringend eine kleine Starthilfe? Mit diesen 5 Motivationsstrategien machst du dich bald wieder mit einem breiteren Lächeln auf den Weg zur Arbeit.

1.    Viel Arbeit in kleine Pakete verpacken

Der Schreibtisch liegt voll mit Akten, große Projekte stehen an und du siehst vor lauter Arbeit kein Land mehr? Zu große und nicht zu überblickende Aufgaben stressen und wirken sich negativ auf die Motivation aus. Daher bietet es sich an, umfangreiche Aufgaben in mehreren Teilschritten abzuarbeiten. So bekommst du nicht nur einen besseren Überblick, welche Aufgaben schon erledigt sind, jeder abgehakte Arbeitsschritt sorgt zusätzlich auch für ein Erfolgserlebnis.

2.    Belohne dich

Es ist ganz natürlich, dass die Motivation sinkt, wenn man für geleistete Arbeit keine Anerkennung bekommt. Ein positives Feedback hingegen kann Wunder bewirken. Und das Beste: Studien haben gezeigt, dass es dabei keine Rolle spielt, ob die Zustimmung von außen, zum Beispiel vom Chef, oder von innen heraus kommt. Also vergiss nicht, dich auch einmal selbst zu belohnen und sei stolz auf dich!

3.    Lass dich nicht von Fehlern ausbremsen

Fehler passieren. Ständig. Und vor allem jedem. Das Fatale daran ist nur, dass Fehler häufig mit Versagen gleichgesetzt werden. Schnell schleichen sich grundsätzliche Zweifel und Gedanken wie „Ich kann das nicht“ oder „Ich bin der Arbeit generell nicht gewachsen“ ein. Diese Denkmuster sind eine große Motivationsfalle, der du unbedingt aus dem Weg gehen solltest. Analysiere deine Fehler und sei selbstkritisch. Aber versuche, aus den gemachten Fehlern zu lernen und dich nicht von ihnen einschüchtern zu lassen. Dann bringen dich vor allem diese negativen Erfahrungen weiter.

4.    Suche dir Freiräume

Wer nur den Job im Kopf hat, bekommt schnell genug. Suche dir also kleine Freiräume, die du problemlos in deinen Arbeitsalltag integrieren kannst. Egal ob bei einem Spaziergang in der Mittagspause oder einem Stück Schokolade: lass deine Gedanken abschweifen und genieße einen Moment, ohne an die nächsten Aufgaben zu denken. Der Körper belohnt dich für diese kleinen Auszeiten mit einer positiven Grundstimmung und deutlich mehr Motivation.

5.    Suche dir neue Herausforderungen

Zu wenig Arbeit, immer die gleichen Aufgaben und keine Herausforderungen. Das macht den Job nicht nur langweilig, sondern kann sich auch negative auf die Gesundheit auswirken. Denn viele wissen nicht, dass es auch das Gegenteil von Burnout gibt: das sogenannte Boreout-Syndrom, das dann auftritt, wenn Menschen bei der Arbeit dauerhaft unterfordert sind. Die Folgen reichen von Motivationslosigkeit bis hin zu Depressionen und physischen Beschwerden. Um nicht in die „Boreout-Falle“ zu tappen, solltest du schnell reagieren, wenn dich dein Job nicht mehr fordert. Häufig reicht schon ein kurzes Gespräch mit dem Chef und ein bisschen Eigeninitiative, um sich zusätzlich noch neuen, herausfordernden Aufgabengebieten widmen zu dürfen.

Jetzt bist du dran

Um einen Weg aus der Motivationsfalle zu finden, ist also viel Eigeninitiative gefragt. Häufig hilft es aber auch, mit dem Partner, Freunden und Kollegen darüber zu sprechen. So weiß dein Umfeld, in welcher Situation du dich gerade befindest, kann dich besser verstehen und gemeinsam fällt es häufig auch leichter Lösungen zu finden.

Egal wie du es schaffst, dich neu zu motivieren, es lohnt sich! Die Tage zwischen Freitag und Sonntag sind schließlich viel zu schön, als dass man sie sie nur mit Warten verbringen sollte.

 

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