Feedbackgespräch: Dein Leitfaden für konstruktive Kommunikation im Job
Das jährliche Mitarbeitergespräch ist oft mit Angst verbunden. Dabei sollte ein Feedbackgespräch eine Chance für alle sein. Erfahre, wie du eine positive Feedbackkultur etablierst und finde Jobs bei Arbeitgebern, die Wert auf Kommunikation legen.

© Nik MacMillan via unsplash
Das jährliche Mitarbeitergespräch hat in vielen Unternehmen einen negativen Ruf – es gilt als Tag der Abrechnung, der mit angespannter Abwehrhaltung und Unbehagen verbunden ist. Doch das muss nicht sein. In einer modernen Arbeitswelt, in der Selbstbestimmung und Wohlfühlatmosphäre zählen, sollte ein Feedbackgespräch vielmehr eine Chance für alle Beteiligten sein. Eine gute Feedbackkultur ermöglicht es sowohl Führungskräften als auch Mitarbeitenden, Stärken auszubauen und eine gesunde Vertrauensbasis zu schaffen. Immer mehr Arbeitgeber setzen deshalb auf transparente Kommunikation und regelmäßiges Feedback als festen Bestandteil ihrer Unternehmenskultur
Inhalt eines Feedbackgesprächs
Wir müssen reden – aber richtig! Das klassische, einmal jährliche Mitarbeitergespräch birgt die Gefahr, nur aktuelle Entwicklungen und Leistungen zu bewerten, während ältere Projekte unbeachtet bleiben. Ebenso sinnlos sind „Schablonengespräche“ zwischen kaum bekannten Vorgesetzten und Mitarbeitenden. Es geht auch anders: Ein Feedbackgespräch sollte ein Dialog auf Augenhöhe sein, der es ermöglicht, berufliche Entwicklungen anzustoßen, Probleme zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Vorbereitung auf das Feedbackgespräch
Bessere Vorbereitung, weniger Floskeln
Eine gründliche Vorbereitung auf das Feedbackgespräch ist entscheidend – sowohl für die Feedbackgebenden als auch für die Empfänger*in. Wir halten nichts von starren Abläufen, befürworten aber Leitfragen zur Selbstreflexion:
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Fragen an die Feedback-Empfänger*in:
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Wie fühle ich mich im Unternehmen?
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Was lief gut, wo brauche ich Unterstützung?
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Wo sehe ich bei mir selbst Entwicklungspotenzial?
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Fragen an die Feedback-Geber*innen:
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Was kann er/sie besonders gut?
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Welche Projekte liefen gut und welche hätten besser laufen können?
Diese Vorbereitung mag nach viel Zeit klingen, verhindert aber lange Überlegungen im Gespräch und fördert die Effizienz. Wenn Du auf der Suche nach guten Fragen zur Inspiration sind, schau doch mal bei der Karrierebibel vorbei.
Wer gibt eigentlich wem Feedback?
Muss es immer die Führungskraft sein? Wir finden nicht. Am sinnvollsten ist es, wenn sich die Personen Feedback geben, die im Joballtag am engsten zusammenarbeiten. In größeren Unternehmen können das zum Beispiel Buddies oder Kolleg*innen sein.
Wichtige Aspekte für eine funktionierende Feedbackkultur
Lob und Kritik – ein schwieriger Balanceakt
Überholte Modelle wie "Zuckerbrot und Peitsche" oder die sogenannte Sandwich-Methode (Lob-Kritik-Lob) können ihre Wirkung verfehlen. Viel sinnvoller ist es, das Gegenüber zunächst selbst seine Einschätzungen wiedergeben zu lassen und dann darauf einzugehen. Sätze wie „Ich sehe das genauso“ oder „Meiner Meinung nach könntest du in diesem Bereich noch…“ schaffen einen konstruktiven Dialog. Kritik anzubringen ist nicht immer einfach, aber notwendig, um sich weiterzuentwickeln.
Feedback Moments – Weil jährlich zu selten ist
Regelmäßiges Feedback ist wichtiger denn je. Besonders die Generationen Y und Z, die mit permanenten Rückmeldungen aufgewachsen sind, fordern eine Beurteilung ihrer Leistung in Echtzeit. Statt nur auf ein jährliches Mitarbeitergespräch zu setzen, sollten Unternehmen häufigere Feedback-Momente etablieren. Dies können festgesetzte Quartalsgespräche oder informelle Feedback-Momente sein, um Lob und konstruktive Kritik direkt zu äußern.
Zusätzliche Hinweise
Feedback For Future?
Das Feedbackgespräch wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Mit der New Work-Bewegung wird es eine zunehmende Abkehr von veralteten Top-down-Ansätzen geben. Die Entwicklung neuer Ansätze, wie zum Beispiel Feedback-Apps, zeigt, dass das Bedürfnis nach gegenseitiger Rückmeldung wächst. Wir bei GoodJobs setzen auf Face-to-Face-Gespräche, sind aber auch offen für neue Ansätze – und natürlich für Feedback.
Du wünschst dir einen Job, in dem Feedback keine lästige Pflicht, sondern Teil einer wertschätzenden Kommunikation ist? Dann starte jetzt deine Jobsuche auf GoodJobs und finde einen Arbeitgeber, der echtes Zuhören lebt.
FAQ
Wie beginnt man ein Feedbackgespräch?
Ein Feedbackgespräch sollte mit einer positiven Einleitung beginnen, die den Zweck des Gesprächs klarmacht: Es geht um gemeinsame Entwicklung, nicht um eine Bewertung. Starten Sie mit einer Frage, die den oder die Mitarbeitende zur Selbsteinschätzung anregt, wie zum Beispiel: „Was siehst du als deine größten Erfolge in den letzten Monaten?“
Was ist ein Beispiel für ein gutes Feedback?
Gutes Feedback ist spezifisch, objektiv und lösungsorientiert. Statt zu sagen: „Du bist immer unorganisiert“, könnte man formulieren: „Mir ist aufgefallen, dass im letzten Projekt die Deadlines oft knapp wurden. Wie können wir das in Zukunft besser planen?“
Was sollte man bei einem Feedbackgespräch sagen?
Sowohl als Gebende*r als auch als Empfänger*in ist es wichtig, ehrlich, respektvoll und konstruktiv zu sein. Sprechen Sie über konkrete Situationen und eigene Beobachtungen, anstatt allgemeine Urteile zu fällen. Bleiben Sie offen für die Perspektive des Gegenübers.
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