Karriere

Sinn für den besseren Teamgeist

Warum du dir die Sinnfrage auch im Job stellen solltest und so im Team mit Leidenschaft, Freude und Dankbarkeit arbeitest, beschreibt Gastautor Prof. Dr. Christoph Schönfelder.

Prof. Dr. Christoph Schönfelder

13.08.2019

Sinn für den besseren Teamgeist

© Shane Rounce via unsplash

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Warum arbeitest du? Die häufigsten Antworten auf diese Frage fokussieren entweder ein Ziel in der Zukunft oder führen rationale Gründe auf. So heißt es im ersten Fall häufig:

Ich arbeite,

… um in zwei Jahren Projektleiter zu werden.
… um mir eine größere Wohnung leisten zu können.
… um verreisen zu können.
… um mir einen gewissen Status aufzubauen.

Im zweiten Fall – der rationalen Begründung – hört man dann häufig:

Ich arbeite,

… um eine gewisse finanzielle Sicherheit aufzubauen.
… um Profit aus meinem hart erarbeiteten Wissen in der Ausbildung/Studium zu ziehen.
… um den an mich formulierten Erwartungen gerecht zu werden.
… um meinen persönlichen Plänen (ein Einfamilienhaus im Grünen) gerecht zu werden.

Verpasse nicht das Hier und Jetzt des ewigen Kindseins

Diese beiden Stoßrichtungen sind nachvollziehbar, machen jedoch traurig. Im ersten Fall läufst du Gefahr, den Augenblick, das Hier und Jetzt zu verpassen. Vergangenheit und Zukunft sind schließlich nur Illusionen. Das Leben kannst du nur im Moment des Augenblicks (er)leben.
Das Traurige im zweiten Fall wird durch das Zitat von Theodor Fontane deutlich: „Das Herz bleibt ein Kind.“ Der rationale Fokus unterbindet schlicht Momente der Leichtigkeit, des lustvoll Spielerischen und der Verrücktheit – typische Kennzeichen des Kindseins.

Wer jedoch in zukünftigen Arbeitskontexten erfolgreich sein möchte, sollte diesen kindlichen Blick und das Leben im „Jetzt“ nutzen. Nur wer emotional berührt und neue Herausforderungen im Hier und Jetzt angeht, wird die Komplexität im Arbeitskontext meistern und Verbündete für neue Ideen und Wege finden.

Herzblut, Humor und Haltung

Persönliche Entwicklung gestaltet sich in der Regel von innen nach außen. Wer anderen Menschen vertrauen möchte, muss sich vertrauen. Wer andere Menschen verzaubern möchte, muss sich verzaubern. Wer Energie bei anderen freisetzen möchte, muss die eigene Energiequelle finden. Es stellt sich somit die Frage: Wofür schlägt dein Herz im Arbeitskontext? Die Beantwortung fällt nicht leicht, zumal wir in den letzten Jahrzehnten primär einen rationalen und zahlengetriebenen Blick auf Arbeit konserviert haben; alles wird mathematisch-überprüfbar. Es geht vermehrt um zielführende Korrelationen, kluge Prozesse und klare Hierarchien.

Beim Blick in die Zukunft wird klar: Die Digitalisierung wird viele menschliche Routinetätigkeiten absorbieren und die Arbeit wird uns immer mehr Engagement abverlangen. Dort, wo wir routinierte Bahnen verlassen und nicht auf Muster zurückgreifen können, sind unsere eigenen Werte gefragt. Gerade im Umgang mit Komplexität und Entscheidungsvielfalt kann Sinn als innerer Kompass dienen, der uns in dynamischen Zeiten den Weg weist. Sinn ist zudem auch zentrale Energiequelle, denn Sinnhaftigkeit stärkt das Herzblut für ein Thema.

Den persönlichen Sinn mithilfe von Algorithmen finden

MONDAY.ROCKS unterstützt die Sinnsuche mittels digitaler Algorithmen und zeigt, dass Digitalisierung und erlebte Sinnhaftigkeit sehr gut zusammenpassen! Die Mission ist es, den Sinn der Arbeit für jeden Einzelnen zu entschlüsseln und engagierte und wertschätzende Kollaboration im Team zu ermöglichen. Im ersten Schritt erfolgt hierbei eine Eigenverortung durch das Entwerfen eines individuellen Sinnprofils. Dort wird ein genauer Blick auf die Fragen geworfen: Wofür schlägt dein Herz? Was ist dir wichtig? Welche Perspektiven bringst du am liebsten in dein Team ein? Im zweiten Schritt werden die individuellen Perspektiven und Gemeinsamkeiten im Team beleuchtet, um auf dieser Basis im dritten Schritt eine sinnbasierte Positionierung des Teams auf dem Spielfeld der Kollaboration zu leisten, welches sich aus den vier zentralen Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt – Innovation, Entwicklung, Vernetzung, Sinnstiftung – ergibt. Die Positionierung richtet sich dabei nicht danach, was du bereits kannst, welche Kompetenzen du mitbringst, sondern danach, was du möchtest, was für dich Sinn ergibt.

Wie du deinen Sinn in der Arbeitswelt einbringst

Wenn du deinen persönlichen Sinn gefunden hast, dann versuche dich mit Unternehmen, mit Kolleg*innen und Handlungskontexten zu umgeben, die dir keine Energie rauben und dich nicht mit negativer Stimmung, problembehafteten Denk- und Handlungsweisen oder verkrusteten Führungs- und Hierarchieansätzen runterziehen. Solche Energievampire werden dir bei deiner persönlichen Entfaltung und dem Weg zu dir selbst nur im Wege stehen. Befreie dich von dem Druck, den derlei Personen und Kontexte auf dich ausüben. Suche dir Projekte, Kontexte und Unterstützer*innen, die einen positiven Sog auf dich haben, die dir Energie schenken und dir Raum für Entfaltung und eine sinnbasierte Arbeitsgestaltung geben. Folge deinem Herzen, denn nur das, was du mit Herzblut machst, wirst du auch wirklich gut machen.

Den gemeinsamen Sinn verfolgen: Vertrauen ist die halbe Miete

Hast du eine Arbeitsumgebung gefunden, die deinem Sinn gerecht wird, heißt die Devise: Vertraue dir selbst und vertraue anderen. Die Komplexität der Arbeitswelt steigt so rapide, dass es nicht mehr möglich ist, alles und jeden zu überprüfen und zu kontrollieren. Führung wird immer stärker durch Selbstführung gekennzeichnet sein. Die Eigenständigkeit und die Freiheitsgrade wachsen – was auf der einen Seite Handlungsfähigkeit sichert und auf der anderen Seite eine stärkere sinnhafte Entfaltung  ermöglicht. Starre Hierarchien lösen sich in den neuen Arbeitskontexten zunehmend auf. Jeder folgt und jeder führt – immer in Ausrichtung auf die Sinnhaftigkeit für das gemeinsame Ziel, das Team und die Einzelperson.

Befreie dich von Routinen, von starren Denk- und Handlungsmustern, die für ein Weg- und Neudenken hinderlich sind. Die Dynamik verlangt nach Innovation und damit nach dem Verlassen von bestehenden, routinierten Wegen. Es geht um das lustvolle Gestalten neuer Ideen und das Beschreiten neuer Pfade, auch wenn dies nicht immer einfach ist und mit Scheitern verbunden sein kann. Ein Lösen von Routinen und Öffnen für innovative Gestaltung benötigt Energie und eine unterstützende Gemeinschaft. Geteilter Sinn fungiert hier als Energiegeber.

 

Kick OffProf. Dr. Christoph Schönfelder lehrt Personal- und Organisationsentwicklung an der FOM Hochschule für Ökonomie und  Management und ist Mitgründer von MONDAY.ROCKS. Sein Fokus liegt auf der Bedeutung von Sinnhaftigkeit für Employee Engagement, der Mitarbeiterbindung und der Gestaltung von Teamkultur.

 

Willst du auch deinen Sinn mittels Algorithmen herausfinden, dann schreibe eine Nachricht an [email protected] und du bekommst einen kostenfreien Zugang zur Anwendung.