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#PlasticFreeJuly – 14 GoodCompanies, die sich für eine plastikfreie Zukunft einsetzen

Der Plastic Free July wurde ins Leben gerufen, um so viel Einmalplastik wie möglich zu vermeiden. Wir stellen euch GoodCompanies vor, die das unterstützen. 

Julia Dillan

12.07.2021

#PlasticFreeJuly – 14 GoodCompanies, die sich für eine plastikfreie Zukunft einsetzen

© Naja Bertold Jensen via Unsplash

Der Plastic Free July wurde 2011 ins Leben gerufen. Die Mission: So viel Einmalplastik wie möglich zu vermeiden. Die australische Initiative stellt Ressourcen und Inspirationen zur Verfügung, die uns allen dabei helfen, Einwegverpackungen in allen Bereichen des Lebens einzusparen - egal ob auf der Arbeit, in der Schule oder unterwegs. Allein in Deutschland fallen nach wie vor jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an, aber die Recyclingquote liegt hier gerade mal bei rund 16 Prozent. 2016 verursachten die Deutschen rund 38 kg Plastikverpackungsabfälle pro Kopf - damit sind sie auf Platz vier in Europa. Wir stellen euch GoodCompanies vor, die sich zum Ziel gesetzt haben, diesem Verpackungswahnsinn entgegenzuwirken. 

Plastikfrei im Badezimmer

Viele von uns sind schon wieder auf die gute alte Seife am Stück umgestiegen, aber wie sieht es bei den restlichen Utensilien aus? Denttabs hat es sich zum Ziel gemacht, Zahnpasta nachhaltiger und plastikfreier zu gestalten. Sie produzieren Zahnputztabletten die, anders als herkömmliche Zahnpasta, ohne Mikroplastik auskommt, 80% weniger Verpackung verbraucht und in industire-kompostierbaren, biobasierten Tüten verpackt sind. Das 2013 gegründete Startup HYDROPHIL hat die Produktpalette auf den gesamten Hygienebereich ausgeweitet. Von kompostierbaren Wattestäbchen bis zu Bambuszahnbürsten ist alles dabei. Wusstest du nämlich, dass eine Plastikzahnbürste nicht vollständig recycelt werden kann, weshalb der Rest verbrannt wird oder im Meer landet? Bei der Verbrennung entsteht schädliches CO2, im Meer braucht sie rund 500 Jahre um zu verrotten. Das können wir besser!

Der Impact von alten Fischereinetzen im Meer

Allein die Fischerei-Industrie verursacht jährlich circa 640.000 Tonnen Plastikmüll im Meer. Nach einem Greenpeace Report von 2019 landet etwa sechs Prozent aller genutzten Netze, neun Prozent aller Fallen und 29 Prozent aller Langleinen als Müll im Meer.

GoodCompany Inaska hat sich diesem Problem angenommen und produziert aus Nylon, welches aus recycelten Fischernetzen und anderem Plastikmüll besteht, nachhaltige Bademode. Das Hamburger Startup Bracenet stellt aus alten Fischereinetzen Armbänder her, die als Statement gegen die Meeresverschmutzung sprechen sollen.

Unterwegs plastikfrei snacken

Im globalen Durchschnitt produziert jeder Mensch 0,74 Kilogramm Müll pro Tag. Die Menge steigt mit zunehmendem Wohlstand und meist auch mit schwindender Freizeit. Hand aufs Herz – wir alle nehmen uns vor, keine Süßigkeiten mehr zu essen und alles zuhause vorzubereiten. Praktisch funktionieren tut das meist nicht und in der Mittagspause landen wir doch wieder im Bioladen, um uns einen Schokoriegel zu gönnen. Abhilfe schaffen sowohl Lovechock als auch The Nu Company. Beide Firmen produzieren Schokolade, die gesünder für uns und den Planeten ist - verpackt in heimkompostierbarer Folie aus Zellulose. Wer keinen Kompost zuhause hat, kann die Verpackung einfach in den Restmüll entsorgen, beim Verbrennen werden nämlich keine schädlichen Gase ausgestoßen, so wie bei der Verbrennung von Plastik. Du kaust gerne Kaugummis wenn du unterwegs bist? Wusstest du aber, dass in fast allen herkömmlichen Kaugummis Plastik - getarnt als “Kaumasse” - enthalten ist? Forest Gum gewinnt die Kaumasse aus Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums, und produziert damit ein komplett plastikfreies Kaugummi. Stark!

Essen To-Go, aber in nachhaltig!

Seit dem 03. Juli diesen Jahres ist die Produktion von Einwegplastikverpackungen, also von To-Go Bechern, Einweggeschirr, Fast Food Verpackungen aus Styropor, Trinkhalmen, Rühr- und Wattestäbchen und Luftballonhaltern verboten. Ein wichtiger Schritt, aber jetzt braucht es wirklich nachhaltige Alternativen. GoodCompany Vytal bietet Kantinen, Gastronom*innen, Supermärkten und Firmen smarte und hochwertige Mehrwegverpackungen als Service. So wird sogar das Hygieneproblem umgangen, welches häufig als Ausrede genutzt wird, um nicht die eigenen Behältnisse nutzen zu dürfen. Und es ist kein Problem, wenn du morgens mal total verschlafen aus dem Haus stolperst, du kannst dir nämlich bei deinem teilnehmenden Lieblingsrestaurant einfach eine Mehrwegbox ausleihen. Falls doch mal ein größeres Picknick mit mehreren Menschen stattfindet und ein paar Menschen nicht daran gedacht haben, eigenes Geschirr mitzubringen, stattet Leef Blattwerk uns mit Geschirr aus den Blättern der Areca- oder Goldfruchtpalme aus.

Das bisschen Haushalt macht sich von allein?

Naja nicht ganz. Aber ein paar kleine Hilfsmittel gibt es, um beim Putzen einen kleineren CO2-Fußabdruck zu hinterlassen und dem Plastik den Kampf anzusagen. Das Startup everdrop hat sich darauf spezialisiert, Putzmittel nachhaltiger zu gestalten. In Tabletten- oder Pulverform zum selbstanrühren, alles ohne Einwegplastik. Verrückt, dass es das noch nicht früher gegeben hat! 

Von synthetischer Kleidung lösen sich bei jedem Waschgang tausende Fasern, die schwer filterbar sind und ins Grundwasser gelangen. GoodCompany Langbrett hat eine geniale Innovation entwickelt, um dieses Problem zu lösen - die GUPPYFRIEND washing bag. Der Wäschebeutel filtert die Fasern, welche du nach mehreren Waschgängen dann in den Restmüll entsorgen kannst.  

Make it last a lifetime!

Plastik zu vermeiden und zu reduzieren bedeutet auch, Gebrauchsgegenstände so lange wie nur irgendwie möglich, zu nutzen. Hilfreich dabei kann das Startup kaputt.de sein, denn sie reparieren Elektrogeräte, schnell und transparent. Tendenziell hat sich die Nutzungsdauer von elektronischen Geräten nämlich enorm verkürzt. Manche Firmen bauen Geräte sogar so, dass sie nicht (oder zumindest nicht einfach so) reparierbar sind und schneller kaputt gehen. Wir finden: das muss verboten werden. Bis dahin: Repair, Reuse, Rent. Circuly hilft bei Letzterem. Sie unterstützen Unternehmen dabei, ein funktionierendes Vermietungssystem zu etablieren, damit Ressourcen häufiger genutzt werden können – weg von Besitz hin zu gemeinschaftlicher Nutzung.

Und die Lebensmittel?

Ihr seid bestimmt schon so weit, Obst in eigene Beutel oder einfach so in den Korb zu legen, auf dem Markt einzukaufen oder regionaler zu kaufen. Aber manchmal passt der Gang in den Unverpackt Laden nicht so richtig in den Zeitplan, nicht wahr? Unverpackt Umgedacht holt Trockenwaren in Pfandgläsern in die Biomärkte, sodass auch Menschen, die nicht in der Nähe eines Unverpackt Ladens wohnen, Zugang zu plastikfreien Lebensmitteln bekommen.
Mit der App “Replace Plastic” vom Verein Küste gegen Plastik kannst du ungeliebte Plastikverpackungen fix einscannen und automatisierte E-Mails an die Hersteller*innen senden. Bekannterweise sind die Kund*innen König*innen und die Nachfrage regelt das Geschäft. Wenn also genug Menschen sich Änderungen wünschen, ist der Weg nicht mehr weit.


Du hast jetzt richtig Bock, dich der Challenge des plastikfreien Julis hinzugeben und brauchst noch mehr Inspiration? Schau mal in unsere Liste von letztem Jahr rein! Wenn ihr Lust habt, die Unternehmen aktiv durch eure Mitarbeit zu unterstützen, klickt euch gern mal durch die verfügbaren Jobs.
 

Wenn du deinen eigenen Plastikverbrauch reduzieren möchtest, schau doch mal bei unserem Partner GoodBuy vorbei – da findest du eine große Auswahl an umweltschonenden Produkten!

 

Zum Weiterlesen: www.boell.de/de/plastikatlas 

www.careelite.de/plastik-muell-fakten/