Karriere

Mein GoodJob als... Office Managerin bei abgeordnetenwatch.de

Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen vom Weg zu ihrem GoodJob und was ihn ausmacht. Diesmal mit Johanna, die als Office Managerin bei abgeordnetenwatch.de die erste Anlaufstelle für Bürger*innen ist.

Nicole Michalak

27.11.2023

Text im Bild: "Mein GoodJob als... Office Managerin für abgeordnetenwatch.de". Daneben das Bild einer hellhäutigen Frau in türkisem Blazer, die in die Kamera lächelt.

abgeordnetenwatch.de/privat

Hallo Johanna! Stell dich und deinen Job doch bitte einmal kurz vor.

Mein Name ist Johanna und ich wohne in Hamburg. Ich bin gelernte Buchhändlerin und habe über zwanzig Jahre im Handel gearbeitet, zuletzt als Filialleiterin in einem großen Konzern. Seit zwei Jahren bin ich bei abgeordnetenwatch.de, kurz AW, als Office Managerin und HR-Managerin tätig.  Als Personalverantwortliche kümmere ich mich um die internen Belange der Mitarbeiter*innen, wie beispielsweise Krankheit, Urlaub, Zeiterfassung.

Als Office Managerin bin ich für die interne Kommunikation der Teams zuständig und die Schnittstelle zwischen den beiden Standorten Berlin und Hamburg. Ich versorge die Teams mit allem, was sie brauchen, von der Büroklammer bis zum Geburtstagsgeschenk, und auch das Recruiting und Onboarding liegt in meinen Händen. Eine weitere wichtige Aufgabe: Ich bin die erste Anlaufstelle für Anfragen, Anregungen, Lob und Kritik von Bürger*innen an Abgeordnetenwatch.de.


Erklär doch nochmal etwas genauer: Was macht ihr bei abgeordnetenwatch?

abgeordnetenwatch.de gibt es schon seit fast zwanzig Jahren. Wir sind eine überparteiliche und gemeinnützige Transparenzorganisation. Wir finanzieren uns überwiegend durch Förder*innen – aktuell über 12.600 – und sind deswegen nicht auf Werbung oder institutionelle Geldgeber angewiesen.

Wir wollen Bürger*innenbeteiligung stärken und politische Prozesse transparenter machen. Aus dem Gedanken heraus, dass man die Politiker*innen, die man wählt, auch kennen sollte, sind wir 2004 als Frageplattform gestartet. Diese Dialogplattform, auf der Bürger*innen öffentliche Fragen an Abgeordnete und Kandidierende auf Bundes-, Landes- und Europaebene stellen können, ist nach wie vor ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Ein weiterer liegt in unseren Recherchen, die wir selbst oder teilweise in Kooperation mit anderen Medien zu Themen wie Lobbyismus, Parteispenden und Nebentätigkeiten durchführen. Da wir uns dadurch sehr gut in diesen Themen auskennen und auch die Missstände und Verbesserungsmöglichkeiten kennen, entwickeln wir auch eigene Kampagnen, die sich direkt an die Politik richten.

Dabei konnten wir in den letzten Jahren einige Erfolge verbuchen: So war das vor zwei Jahren eingeführte und erst kürzlich nachgeschärfte Lobbyregister ein großer Erfolg, an dem alle Teams sehr lange und intensiv gearbeitet haben. Weitere waren die Nachbesserungen bei den Verhaltensregeln für Abgeordnete und die geplante Nachbesserung bei der Bestrafung von Abgeordnetenbestechung.

 

"Mir war und ist es wichtig, dass ich aktiv am politischen Geschehen teilnehme [...]."

 

Wie kam es dazu, dass du dich bei abgeordnetenwatch beworben hast?

GoodJobs kenne ich schon seit geraumer Zeit und schaue ab und zu einfach mal vorbei, um zu sehen, was es für interessante Unternehmen oder Verbände gibt. Durch Zufall stöberte ich, als AW eine Office Managerin suchte. Ich kannte den Namen, sah mir die Ausschreibung an, fand mich sofort im Stellenprofil wieder und bewarb mich.

Mit meiner damaligen Arbeit war ich nicht mehr so zufrieden, da sich mein persönliches Umfeld verändert hat und es mir immer wichtiger wurde, meine persönlichen Werte auch in meiner Arbeit wiederzufinden. Ich möchte mit meiner Arbeit mehr tun, als nur den Umsatz für ein Unternehmen steigern und dabei auch als Mitarbeitende wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Als Mutter beschäftigt mich die aktuelle Politik sehr – mir war und ist es wichtig, dass ich aktiv am politischen Geschehen teilnehme und etwa bewege.

 

"Transparenz schafft Vertrauen."

 

Wieso findest du die Arbeit von abgeordnetenwatch wichtig?

Unser Ansatz ist: Transparenz schafft Vertrauen. Vertrauen in die Politik, Vertrauen in das Handeln von Politiker*innen und damit auch Vertrauen in die Demokratie. Um das zu erreichen und Politik nicht als etwas wahrzunehmen, was „da oben“ passiert, ist der Austausch zwischen Bürger*innen und ihren Vertreter*innen enorm wichtig. Hier setzen wir mit unserer Plattform, auf der auch das Abstimmungsverhalten aller Politiker*innen dokumentiert ist, an.

Gleichzeitig wollen wir auch an den Stellschrauben drehen, die es braucht, um unser System noch transparenter und glaubwürdiger zu machen. Deshalb machen wir mit unseren Recherchen und Kampagnen auf Missstände aufmerksam und tragen so dazu bei, dass das System immer transparenter und legitimer wird.


Was gefällt dir besonders gut an deiner Arbeit?

Ich freue mich jeden Tag, mit meiner Arbeit etwas Sinnvolles zu tun. Meine eigenen Werte und die von abgeordnetenwatch passen einfach zusammen und ich kann mich voll und ganz einbringen. Gleichzeitig gibt mir ein selbstbestimmtes Arbeitsumfeld die nötigen Freiräume, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Täglich mein Team im Kampf für mehr Transparenz und Demokratie zu unterstützen, motiviert mich zusätzlich.

 

"...ich selbst entscheide, wann ich nochmal Bestätigung brauche und wann nicht."

 

Du bist erst seit kurzer Zeit bei abgeordnetenwatch – was ist seitdem die größte Veränderung für dich?

Ich habe vorher in einem sehr hierarchischen Umfeld gearbeitet, sodass es für mich eine große Umstellung war, so selbstbestimmt und eigenständig arbeiten zu können, wie ich es bei abgeordnetenwatch tue. Diese Freiheit war für mich zunächst auch eine Herausforderung, da die Bestätigung durch eine*n Vorgesetzte*n wegfällt und ich selbst entscheide, wann ich nochmal Bestätigung brauche und wann nicht. Aber es ist auch eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte und die für mich sehr viel Potenzial hat, weil ich selbstständig bin und Verantwortung trage, obwohl ich keine Leitungsfunktion mehr habe und kein Teamleiter*in bin. Zu merken, wie sehr mir die Kolleg*innen vertrauen, auch ohne so einen Titel: Das ist ein schönes, wertschätzendes Gefühl.


Wie hat dir GoodJobs bei deiner Jobsuche geholfen?

GoodJobs ist ein Portal für Gleichgesinnte, ein Portal für Menschen, die auf der Suche nach einem Job sind, der Sinn macht oder etwas verändert.  Die Menschen, die hier unterwegs sind, haben oft eine ganz andere Motivation und einen anderen Anspruch an ihre Arbeit. Sie wollen etwas im Leben tun, das einen Unterschied macht. Deshalb besuche ich die Seite sowohl als Nutzerin als auch wegen der Ausschreibungen. Wir haben unsere letzten neuen Kolleg*innen alle über GoodJobs gefunden.

Danke für das Gespräch, Johanna!

Du hast deinen persönlichen GoodJob noch nicht gefunden, weißt nicht, wie du deine Ausbildung in einem nachhaltigen Bereich anwenden kannst oder brauchst einfach einen Tapetenwechsel? Klick dich durch unsere Stellenausschreibungen


Möchtest du mehr zu Themen wie Sinn bei der Arbeit, Engagement und Lobbyismus wissen? Hier sind drei Artikel aus dem GoodJobs-Magazin, die dich vielleicht interessieren könnten:

Lobbyismus für den guten Zweck – und warum es auch wichtig für GoodCompanies ist

Ehrenamt im Lebenslauf: So gelingt's!

Mein GoodJob als Freiwilliger in der Humanitären Hilfe