Ehrenamt im Lebenslauf: So gelingt's!
Freiwilliges Engagement verbessert nicht nur das Leben in unserer Gesellschaft. Durch Fortbildungen und praktische Erfahrung gewinnen Ehrenamtler*innen persönliche, fachliche und auch interkulturelle Kompetenzen. Das wissen auch Personaler*innen. Verschweigen braucht man die unbezahlte Tätigkeit also nicht. Wie integriert man sie aber korrekt im Lebenslauf?
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Was zählt eigentlich als ehrenamtliche Tätigkeit?
Bevor man ein Ehrenamt im Lebenslauf angibt, gilt es im ersten Schritt zu verstehen, was überhaupt als ehrenamtliche Arbeit zählt. Klassische Ehrenämter sind zum Beispiel der unentgeltliche Einsatz in gemeinnützigen Organisationen (z.B. in der Geflüchtetenhilfe), bei Umweltverbänden, der freiwilligen Feuerwehr, in Kirchen oder Vereinen.
Wenn du dein Ehrenamt in deinen Lebenslauf aufnehmen möchtest, sollte diese Tätigkeit in jedem Fall auch belegbar sein. Hilfreich ist es also, wenn du dir eine schriftliche Bescheinigung ausstellen lässt, die du deinen Bewerbungsunterlagen anhängen oder auf Nachfrage vorzeigen kannst.
Wie passt soziales Engagement in den Lebenslauf?
Da Ehrenämter nicht als berufliche Stationen gelten, wird die freiwillige Arbeit in der Regel in einem der optionalen Abschnitte im Lebenslauf aufgeführt. Zum Beispiel kannst du sie in einen Bereich mit Hobbies und sonstigen Kenntnissen im Lebenslauf integrieren. Aber vor allem, wenn du mehrere Ehrenämter in deinen Lebenslauf aufnehmen möchtest, lohnt es sich, eine eigene Kategorie in den Lebenslauf einzufügen.
Die Darstellung ähnelt dabei der Auflistung deiner beruflichen Stationen. Stichpunktartig und möglichst prägnant beschreibst du deine Verantwortungsbereiche und Aufgaben. Auch das Start- und Enddatum sollten hier genannt werden.
Hast du dich bereits in vielen verschiedenen Ehrenämtern engagiert? Dann kannst du dir überlegen, welche der Stationen besonders aussagekräftig und relevant sind – für dich als Person, aber vielleicht auch für deine potentielle neue Arbeitsstelle? Schließlich soll dieser Abschnitt nicht als Lückenfüller herhalten, sondern ergänzt das Gesamtbild, das du deiner*deinem zukünftigen Arbeitgeber*in vermittelst.
Kann Engagement auch abschrecken?
Die Erwähnung von Ehrenämtern im Lebenslauf kann im schlimmsten Fall auch Nachteile mit sich bringen. Das gilt zum Beispiel in Bezug auf den Umfang deines Engagements. Arbeitgeber*innen könnten bei vielen
verschiedenen Verpflichtungen in Vereinen und Organisationen möglicherweise davon ausgehen, dass wenig Zeit und Energie für die Arbeit und deine persönliche Entspannung bleibt und das den zukünftigen Job und die damit verbundenen Aufgaben negativ beeinflussen könnte. Solche Bedenken lassen sich aber in der Regel im persönlichen Gespräch ausräumen.
Warst du nur sehr kurz in einem Ehrenamt aktiv? Dann könnten Personaler*innen vielleicht skeptisch werden. Sehr kurze Engagements mit vielen verschiedenen Tätigkeiten und keinem Nachweis für dein Engagement kommen im Zweifel nicht gut an und Personaler*innen könnten vermuten, dass die freiwillige Arbeit hauptsächlich dazu genutzt wurde, um den Lebenslauf aufzuwerten.
Anpacken mit Hand und Herz
Freiwillige Arbeit ist nicht nur wichtig für die Gesellschaft. Sie ist vor allem etwas sehr Persönliches, da sie einem die Möglichkeit gibt, die eigenen Wertvorstellungen und Prinzipien in die Tat umzusetzen. Wenn man mit Herzblut dabei ist, kann sie oft zeitintensiv, dafür aber auch sehr bereichernd sein. Ehrenämter nur anzunehmen, um sich ein zusätzliches Zertifikat für einen abgerundeten Lebenslauf zu beschaffen, ist keine gute Idee.
Nicht nur werden Personaler*innen schnell dahinterkommen, auch die Organisationen, die händeringend Freiwillige suchen, haben wenig von Helfer*innen, die nur zum Schein eingetragen sind. Im schlimmsten Fall gehen so sogar Ressourcen für Schulungen und Ausstattung verloren. Ist man aber aus vollster Überzeugung dabei, wird das auch der*die potenzielle neue Arbeitgeber*in merken und einem die Begeisterung, Organisationsfähigkeit (die gehört automatisch zur ehrenamtlichen Tätigkeit neben dem Beruf), Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative zugutehalten und bestenfalls auch unterstützen.
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