Mein GoodJob als Investment Partnerin bei Purpose Evergreen Capital
Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen vom Weg zum GoodJob und was ihn ausmacht. Diesmal mit Laura Höcherl, die ihren Purpose in der nachhaltigen Finanzwelt gefunden hat.
Laura Höcherl
Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen vom Weg zu ihrem GoodJob und was ihn ausmacht. Diesmal mit Laura Höcherl, die bei ihren Purpose in der nachhaltigen Finanzwelt bei Purpose Evergreen Capital gefunden hat.
Laura, was hast du vor deinem jetzigen Job gemacht?
Nach dem Studium habe ich zuerst acht Jahre für eine große Bank Firmenkunden im Auslandsgeschäft und Working Capital Management beraten. Die Arbeit mit den Unternehmer*innen und auch die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen hat mir grundsätzlich sehr viel Spaß gemacht, während das Eingebundensein in einen Konzern mir weniger gefallen hat. Durch die Entscheidungen des weit entfernten Managements, die vor allem kurzfristig – immer mit dem Blick auf den Aktienkurs – getroffen wurden, habe ich mich immer weniger selbstwirksam gefühlt.
Ich habe mich deshalb irgendwann entschieden zu kündigen und habe stattdessen mit Freund*innen ein Unternehmen gegründet. Wir haben ein Point-of-Sale System für die Gastronomie entwickelt und haben dieses im ersten Schritt für Bars, Festivals und Clubs zur Verfügung gestellt. Unsere Vision war es, für diese Zielgruppe eine Lösung anzubieten, die gleichzeitig intuitiv, sinnvoll und verlässlich ist – und zu fairen Konditionen verfügbar ist. Ich habe mich hauptsächlich um die Finanzen und den Vertrieb, und wie üblich in Gründungen um viele weitere Dinge, die tagtäglich anfallen, gekümmert.
Wie bist du dann zu deinem Job bei Purpose Evergreen Capital gekommen?
Im Zuge von Corona ist unsere Zielgruppe von einem Tag auf den anderen in große Schwierigkeiten gekommen. Wir haben die erste, schwierige Zeit der Pandemie genutzt, um zur Unterstützung der Gastronom*innen eine App zu entwerfen, die Kontaktnachverfolgung und Abholung von Speisen – im Vergleich zu bestehenden Liefer- und Bestellapps - zu extrem niedrigen Kosten ermöglicht. Als sich jedoch zeigte, dass die Pandemie anhalten würde, haben wir uns entschieden, andere berufliche Wege einzuschlagen. Da wir überlegt hatten, unser Unternehmen in ein Purpose Unternehmen zu wandeln, habe ich Purpose und die Idee des Verantwortungseigentums bereits seit Längerem verfolgt. Auf den Job bei Purpose Evergreen Capital bin ich dann bei euch gestoßen. Das Team hat sich letztendlich aufgrund der Mischung aus Finanz-Know-How und unternehmerischer Energie für mich entschieden.
Warum bist du in die Finanzbranche gegangen? Was treibt dich an?
Ich habe mich schon immer für weltwirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, habe Praktika in der Entwicklungszusammenarbeit gemacht und dabei sowohl die wissenschaftliche, als auch die finanzielle Seite kennengelernt. Gleichzeitig habe ich mich für ein VWL-Studium entschieden, auch wenn ich mich nicht vorrangig als Zahlenmensch definieren würde. Für mich ist das Thema rund um Finanzierung vor allem ein Instrument, mit dem Ideen, Menschen, Teams oder Geschäftsmodelle nach vorne gebracht werden können. Aufgrund dieses Potenzials ist es besonders wichtig, dass die richtigen Menschen richtige Investmententscheidungen treffen. Richtig heißt für mich, diejenigen Unternehmen zu unterstützen, die langfristig an Produkten und Ideen arbeiten, die uns als Gesellschaft einen Mehrwert bringen und nicht unnötig Ressourcen verbrauchen, und gleichzeitig auch wirtschaftlich eine Aussicht auf Erfolg haben.
Was hat dich an Purpose Evergreen Capital überzeugt?
Purpose Evergreen Capital investiert in Unternehmen in Verantwortungseigentum. Das bedeutet, dass diese Unternehmen sich dazu entscheiden, Macht und Kapital voneinander zu trennen. In einem solchen Unternehmen werden Gewinne nicht an einzelne Personen ausgeschüttet, sondern für den Zweck (= Purpose) reinvestiert, als Gehälter ausgezahlt oder gespendet. Anders als bei gemeinnützigen Projekten geht es weiterhin darum, wirtschaftlich tragfähige und erfolgreiche Unternehmen auf- und auszubauen, aber eben nicht aus reiner Profitsicht. Entscheidungen in solchen Unternehmen werden in der Regel unter Einbeziehung des eigentlichen Zwecks, aber auch aller daran mitwirkenden Stakeholder und benötigten Ressourcen getroffen. Purpose Evergreen Capital selbst ist auch ein Unternehmen in Verantwortungseigentum. Auf mich hat es eine motivierende Wirkung, dass nur ein begrenzter Teil der erwirtschafteten Gewinne an unsere Aktionär*innen und alles darüber hinaus in den Zweck des Unternehmens fließt.
Ganz abgesehen davon habe ich aber heute in dem Job auch das große Glück mit vielen Menschen zusammenzuarbeiten, die ähnliche Werte vertreten und sich ausnahmslos für eine Wirtschaft mit Sinn einsetzen.
Wie sieht dein Joballtag aus?
Meine Aufgaben sind unglaublich vielfältig: ich spreche mit potentiellen Beteiligungsunternehmen, überprüfe sie, arbeite an Vertrags- und Rechtsfragen, genauso wie in der Investor*innenkommunikation oder die Gesellschaft betreffende Themen wie Finanzplanung, Jahresabschluss.
Wir arbeiten eigenverantwortlich, das heißt, dass ich für meine Aufgaben die volle Verantwortung übernehme. Wenn ich mir Unterstützung wünsche, spreche ich Kolleg*innen an und bitte aktiv darum. All das basiert auf einer sehr hohen Vertrauensbasis und Wertschätzung.
Das Besondere ist, dass wir alle 100 Prozent remote arbeiten. Ab und an treffen wir uns an unterschiedlichen Orten, um zusammen zu kommen und persönlich in Kontakt zu bleiben.
Es gibt Tage, da fehlt mir ein Ort, wo ich regelmäßig auf meine Kolleg*innen treffen kann, andererseits überwiegt bei weitem der Gewinn an Flexibilität, besonders als Familienmensch.
Was magst du besonders an deinem Job?
Ich stehe jeden Tag sehr gerne für diesen Job auf, denn ich weiß, dass das, was wir tun, das Potenzial hat, unsere heutige Wirtschaft zu verändern – und es heute schon tut! Verantwortungseigentum ist auf dem Weg, in immer mehr Unternehmen die Weichen für eine langfristige, nachhaltig orientierte Zukunft zu stellen.
Außerdem liebe ich an dem Job besonders die Eigenverantwortung und die Vielfalt der Aufgaben und Herausforderungen. Das zusammengenommen ist für mich schon ein richtiger Glücksgriff!
Was ist die größte Veränderung für dich persönlich seitdem du in diesem Job bist?
Den Schritt zu Sinn und Selbstwirksamkeit bin ich schon durch die Gründung des eigenen Unternehmens gegangen. Verändert hat sich für mich das enorme Veränderungspotenzial, was Verantwortungseigentum mit sich bringt. Dadurch kommt noch einmal eine ganz andere Schlagkraft ins Spiel, die in den heutigen Zeiten noch eine der Chancen auf Wandel sein kann.
Wie sehen deine Zukunftswünsche aus?
Ich freue mich, wenn ich immer tiefer ins Thema einsteigen kann und damit immer mehr Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Purpose begleiten kann. Gleichzeitig hoffe ich, dass das Thema besonders im Mittelstand noch bekannter wird, so dass all die Unternehmer*innen, die heute vor einem Nachfolgeprozess stehen, zumindest wissen, dass es die Möglichkeit des Verantwortungseigentums gibt.
Nachhaltigkeit ist für mich…
…etwas, das langfristig Bestand hat. Ein Produkt, dass für eine lange und bestenfalls multifunktionale Nutzung ausgelegt ist, oder eine Idee, die nicht nur auf die nächsten Monate, sondern Jahrzehnte ausgelegt ist. Nachhaltig ist für mich, wenn alle Beteiligten und Ressourcen mitgedacht und dann die darauf basierend beste Entscheidung getroffen wird. Es wird nicht nur bis zum Lebensende eines Produktes oder Projektes, sondern deutlich darüber hinaus gedacht – so dass auch die Stakes der kommenden Generationen Einfluss haben.
Was ist ein Learning, dass du aus deinem Job als Investment Partnerin mitnimmst?
Ich arbeite heute in einem Umfeld von Menschen, die ein hohes Maß an Vertrauen in und Glaube an das Potenzial jedes oder jeder einzelnen mitbringen. Schon nach wenigen Monaten in diesem Umfeld ist mir klar geworden, dass Beziehungen und auch Ergebnisse deutlich verbessert werden könnten, wenn wir uns alle gegenseitig erst einmal im Glauben begegnen, dass das Gegenüber Gutes im Schilde führt – anstatt wie im klassischen Unternehmenskontext erst einmal misstrauisch womöglich versteckte Motive der anderen zu vermuten. Lasst uns gegenseitig mehr zumuten!
Danke für diese schönen Schlussworte und das Gespräch Laura!
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