Mein GoodJob als Fundraiserin
Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen vom Weg zu ihrem persönlichen Job mit Sinn. Diesmal: Nina Middelkamp, 31, Fundraiserin bei Teach First Deutschland
© Nina Middelkamp
Auf dem Weg zum GoodJob warten Herausforderungen, spannende Erfahrungen oder Umwege. Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen wie sie zu ihrem persönlichen Job mit Sinn gekommen sind und was ihn ausmacht. Diesmal: Nina Middelkamp, 31, Fundraiserin bei Teach First Deutschland.
„Dass ich mal Fundraiserin werde, hätte ich nie gedacht. Ich habe angewandte Sportwissenschaft studiert und einen Master in Sportberatung gemacht. Nach dem Studium war ich für einen Landesverband des Deutschen Fußballbundes (DFB) tätig. Kennzahlensystem einführen, Maßnahmen für Amateurfußballvereine entwickeln, interne Abläufe verbessern. Das waren schon Aufgaben, die ich sinnvoll finde. Denn es geht um die Unterstützung Ehrenamtlicher, die für den Breitensport so wichtig sind. Nach vier Jahren aber wollte ich eine modernere Organisationskultur kennenlernen und in einem Umfeld arbeiten, in dem ich noch mehr bewirken kann. Als ich auf GoodJobs auf Teach First Deutschland stieß, hat mich das Konzept total angefixt: Top-Absolventen von Hochschulen arbeiten zwei Jahre lang als Teach First Deutschland Fellows in Brennpunktschulen und helfen den Kids auf ihrem Bildungsweg, wo sie nur können. Danach tragen sie diese Erfahrung in ihrem Berufsleben in Wirtschaft und Gesellschaft und sorgen so für einen neuen Blick auf die Bildungsungerechtigkeit in unserem Land. Ein systemischer, nachhaltiger Ansatz. Toll. Gefragt war in der Stellenausschreibung vor allem Projektmanagement und das hatte ich beim Fußballbund gelernt. Und Akquise? Damit hatte ich keine Erfahrungen, aber dafür eine ungeheure Überzeugung im Bauch. Seit Ende 2017 gehört Akquise zu meinem Alltag. Ich recherchiere viel im Netz, stöbere nach Unternehmen und Stiftungen, die als neue Förderer zu uns passen könnten, telefoniere mit potenziellen Geldgebern, knüpfe Netzwerke auf Events, formuliere Förderanträge. Und ich betreue unsere bestehenden Förderer. Gemeinsame Veranstaltungen organisieren, Schulbesuche, Kennzahlen checken, Corporate Volunteering für Mitarbeiter der Förderer auf die Beine stellen. Der Job ist ein Volltreffer. Ich genieße das junge, agile Klima, das offene Miteinander, den bunten Mix der Kollegen. Nur wenige kommen aus den Wirtschaftswissenschaften oder dem Bildungssektor. Viele haben Geisteswissenschaften studiert, ein Fundraisingkollege war Radiomoderator, eine andere in der Filmbranche. Es beeindruckt mich, wie professionell im Unternehmen gearbeitet wird. Höchste Professionalität und ein GoodJob – das passt wunderbar zusammen.“
Dieser Artikel stammt aus der neusten Ausgabe des enorm Magazins.