Karriere

Mein GoodJob als Customer Success Managerin bei Eigensonne

Erfolgreiche Bewerber*innen erzählen vom Weg zu ihrem GoodJob und was ihn ausmacht. Diesmal mit Stephanie, die im Kontakt mit Menschen aufblüht und so den Quereinstieg meisterte.

Julia Dillan

05.11.2021

Portrait von Stephanie von Eigensonne

Stephanie Bönig

Stephanie, stell dich und deinen GoodJob doch bitte kurz vor.

Ich bin jetzt seit einem Jahr als Customer Success Managerin bei Eigensonne. Vorher habe ich im Hotel gearbeitet, wo ich auch meine Ausbildung gemacht habe. Über GoodJobs habe ich dann erst die Stelle als Projektkoordinatorin bei Eigensonne gefunden, die Zuständigkeiten wurden danach aber intern aufgeteilt – deshalb kümmere ich mich jetzt voll und ganz um den Kund*innenkontakt.

Was genau macht eine Customer Success Managerin?

Kund*innen können bei Eigensonne eine Photovoltaikanlage kaufen oder mieten. Wir kümmern uns um die Beratung, Prüfung und die Installation. Mein Job ist auf jeden Fall etwas anders als Kund*innenservice. Dieser ist nämlich reaktiv, die Kund*innen melden sich und haben ein Anliegen.

Customer Success bedeutet, proaktiv die Kund*innen zu begleiten, damit erst gar keine Fragen aufkommen. Das ist natürlich die Wunschvorstellung und so in der Realität nicht immer umsetzbar, aber daran arbeite ich Tag für Tag.

Du hast vorher im Hotel gearbeitet. Wie bist du dazu gekommen, was hat dir daran Spaß gemacht?

Ich habe eine Ausbildung zur Hotelfachfrau in Berlin gemacht, wofür ich mich schon recht früh interessierte. Mit 16 und neben dem Abitur habe ich in einem kleinen Restaurant angefangen zu kellnern, was mir viel Spaß bereitet hat. In der zehnten Klasse konnte ich dann in meinem Pflichtpraktikum im Hotel reinschnuppern.

Mir hat es viel Freude gemacht, mit Menschen zu interagieren, dafür zu sorgen, dass sie glücklich sind und eine gute Zeit haben. Nach der Ausbildung bin ich noch ein dreiviertel Jahr in meinem Ausbildungshotel an der Bar geblieben - Service hat mir am meisten Spaß gemacht.

Da hat der Quereinstieg bei Eigensonne ja gut gepasst, Kund*innenkontakt, nur anders? 

Zum Einen wollte ich etwas anderes machen - die Schichtwechsel und Überstunden haben mir doch sehr zugesetzt. Mein Privatleben hat unter dem alten Job gelitten, ich war oft nach der Arbeit so fertig, dass ich nichts mehr mit Freund*innen unternehmen konnte. Deshalb habe ich mir eine neue Herausforderung außerhalb der Hotellerie und Gastronomie gesucht.

Ich wollte einen Job, der mich persönlich weiterbringt, aber auch meine privaten Werte vertritt. Mir ist Nachhaltigkeit sehr wichtig, was mir zuvor gefehlt hat. Es begeistert mich, dass ich bei Eigensonne Teil der Energiewende sein darf. Das Hotel, in dem ich vorher war, gab es schon bestimmt fünfzig Jahre, weshalb ich auch mal Start-up-Luft atmen wollte. Die Möglichkeit, sich in einer solchen Organisationsstruktur selbst mit einzubringen, finde ich besonders toll.

Was hast du aus deiner Jobsuche gelernt?

Die Jobsuche kann sehr frustrierend sein. Es spielen so viele Aspekte mit rein – bei mir als Quereinsteigerin, z. B. auch das Berufsfeld. Ich denke aber, dass es für jede*n einen Job gibt, der mehr als nur das ist und zu dem man jeden Tag gern hingeht.

Mein Tipp für den Quereinstieg: die Qualifikationen, die man hat, auf den neuen Job beziehen. Wir haben ja alle (persönliche) Erfahrungen gemacht, die wertvoll sind. Im Vorstellungsgespräch ist es dann wichtig, diese auf neue Situationen anzuwenden. Das ein oder andere Vorstellungsgespräch geht bestimmt schief, aber das ist auf keinen Fall ein Grund zum Aufgeben.

Was würdest du dir persönlich für die Energiewende wünschen?

Der gesamte Prozess muss viel schneller vorangehen! Die enorm große Bürokratie ist dem leider im Weg. Anträge auf Netzverträglichkeit, weitere Anträge nach dem Bau (zum Beispiel einer Photovoltaikanlage) und schlussendlich auch der Eintrag ins Stammdatenregister – leider gibt es keinen vereinheitlichten Prozess gibt. Das alles führt auch dazu, dass die Bearbeitungszeiten enorm hoch sind. 

Was ist für dich persönlich die größte Veränderung seitdem du deinen Job gewechselt hast?

Davor war ich täglich acht bis zehn Stunden draußen, unter Menschen in meinem jetzigen Job wurde ich sogar im Home Office eingearbeitet. Der Switch war schon krass, aber ich mag das Home Office sehr gern. Aktuell kenne ich auch kein Büroleben. Von zuhause zu arbeiten, bedeutet für mich einfach eine riesige Zeitersparnis, ich bin nach der Arbeit direkt in meinen eigenen vier Wänden - das ist toll.

Was brauchst du unbedingt zum Arbeiten?

Ganz klar: Kaffee. Außerdem sitze ich eigentlich immer mit Decke vor dem Laptop.

Wie würdest du deinen Joballtag beschreiben?

Als sehr, sehr vielfältig und eigentlich ist jeder Tag anders. Zwei bis vier Stunden am Tag kümmere ich mich um die eingehenden Anrufe. Das teile ich mir mit meinen Kolleg*innen auf, wir versuchen immer, von 8 bis 18 Uhr erreichbar zu sein. Dazu kommt der proaktive Kontakt zu Kund*innen – also telefoniere ich auf jeden Fall sehr viel. Ansonsten haben wir regelmäßig interne Meetings und Absprachen im Team.

Wie schaffst du dir außerhalb der Arbeit Ausgleich?

Ich habe mir eine Morgenroutine angewöhnt. Vor dem Arbeiten nehme ich mir immer ein bisschen Zeit für mich - für Sport oder andere Bewegung. Damit ich nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitze. Außerdem erkunde ich gerne Berlins Flohmärkte und lese wahnsinnig gern.

Apropos - hast du einen Buchtipp zum Thema Sinnsuche für unsere Community?

Ich habe alle Bücher von John Strelecky (dem Autor von „Das Café am Rande der Welt“) gelesen und kann sie sehr empfehlen. Seine Worte haben mich auch zu meinem Jobwechsel inspiriert – insbesondere seine Big Five for Life, also die fünf Bilder, die in deinem Museum am Ende des Lebens ausgestellt werden würden. Ich habe mich dadurch gefragt, was ich tatsächlich in meinem Leben erreichen möchte.

Jetzt gerade lese ich ein Buch über den Klimawandel: „Wir sind das Klima“ von Jonathan Safran Foer. Bisher inspiriert es mich sehr.

Danke für das Gespräch Stephanie!