Gemeinwohl & Energie: So stark hängt beides zusammen
Die Energiewende gehört zu den größten Aufgaben unserer Zeit. Ökoenergieversorger Polarstern engagiert sich für eine wirklich nachhaltige Energieversorgung – weltweit.
© Polarstern
Der Ökoenergieversorger Polarstern bietet nicht nur verschiedene Energietarife und -lösungen aus 100% erneuerbaren Energien an, sondern bringt die Energiewende direkt zu den Menschen – in Deutschland, genauso wie in Entwicklungsländern. Wie sie das machen und welche Bedeutung eine nachhaltige Energieversorgung für unsere Zukunft hat, verrät uns Mitgründer und Geschäftsführer Florian Henle im Interview.
Deutschland will im Jahr 2050 klimaneutral sein. Ist der Energiemarkt dafür gerüstet?
Erneuerbare Energien haben am deutschen Stromverbrauch einen Anteil von 42 %. In den nächsten Jahren werden wir immer mehr Strom aus Wasser-, Wind-, Solarkraft und Biomasse gewinnen – aber wir brauchen auch immer mehr Ökostrom. Durch neue Technologien wie Wärmepumpen und Elektroautos, genauso wie durch die zunehmende Wasserstofferzeugung u.a. für industrielle Energieversorgung oder das Transportwesen. Hinzu kommt die Umstellung auf erneuerbare Energien auch in der Wärmeversorgung und im Verkehr. Da spielen die erneuerbaren Energien nach wie vor eine absolute Nebenrolle. Ob wir es schaffen bis 2050 klimaneutral zu werden? Auf alle Fälle reicht dafür das aktuelle Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien nicht. Wir müssen mehr machen – überall.
Gibt es innerhalb des Ökostroms noch relevante Unterschiede?
Es gibt große Unterschiede darin, wie stark mit dem Ökostromtarif die Energiewende und der Klimaschutz gefördert werden. Willst du mit Ökostrom wirklich etwas verändern, achte darauf, dass der Anbieter zusätzlich in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. Wie gesagt, das aktuelle Ausbautempo reicht bei weitem nicht. Auch sollte der Anbieter nur Ökostrom verkaufen und nicht gleichzeitig auch fossile Tarife anbieten. Und er sollte keine Kohle- oder Atomkraftwerke betreiben oder daran beteiligt sein. Die Energiewende hört längst nicht beim Ökostromtarif auf. Die Energieversorgung an sich muss nachhaltiger werden – ökologischer und sozialer.
Welche Rolle spielen die Energieversorger bei dem Wandel?
Energieversorger sind zentrale Gestalter der Energiewende. Ihre Aufgabe ist es, mit Versorgungslösungen und echter Ökoenergie den Markt zu gestalten und die erneuerbare Energieerzeugung zu fördern. Wirklich nachhaltig ist das aber nur, wenn sie es ernst meinen. Wenn ein finanzgetriebenes Handeln, einem gemeinwohlorientierten Handeln weicht. Dann nämlich handeln Unternehmen wirklich zukunftsorientiert und legen Maßstäbe an ihr Handeln, die das Wohl der Gesellschaft zum Ziel haben. Echter Profit ist, wenn alle profitieren.
Welche Bedeutung hat der Trend der dezentralen Versorgung?
Das ist ganz klar die Zukunft. Es macht einfach Sinn, Strom dort zu erzeugen, wo er benötigt wird. Die Solaranlagen auf Einfamilienhäusern kennen inzwischen alle – und es werden immer mehr. Aber auch auf den Dächern von Unternehmen und auf Mehrfamilienhäusern gibt es immer mehr Solaranlagen. Genau hier sind wir seitens Polarstern aktiv und realisieren im sogenannten Mieterstrom viele Projekte mit lokaler Energieversorgung von Gebäuden und ganzen Quartieren. Die Bewohner*innen und Unternehmen sind so nicht komplett autark – das würde sich nicht rechnen – aber sie decken immer mehr ihrer benötigten Energie aus dezentraler Erzeugung. Das ist für sie deutlich preiswerter und nachhaltiger.
Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig im Energiemarkt?
Laut Umweltbundesamt sind 85 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland energiebedingt, sprich auf die Energieerzeugung und -nutzung zurückzuführen. Wir haben mit der erneuerbaren Energieversorgung die Chance, einen enorm großen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Energieversorgung weltweit fairer zu gestalten. Mit dem Wissen, welche Rolle die Energieversorgung für ein besseres Leben spielt, was sie uns allen ermöglicht, ist eine nachhaltige Energieversorgung weltweit ein zentraler Schlüssel für unsere Zukunft. Nachhaltig heißt, sie muss nicht nur klimaneutral, sondern genauso ökologisch und sozial fair gestaltet sein.
Wie kann die Energiewende für mehr Gemeinwohl sorgen?
Ohne Energie läuft im modernen Leben gar nichts mehr. Stell dir nur mal ein Leben ohne Laptop, Smartphone, Kühlschrank und Co. vor. Krass, oder? Und immer mehr Menschen auf der Welt streben nach einem besseren Lebensstandard. Energie ist der Schlüssel dazu – gleichzeitig auch ein großes Risiko. Denn wenn wir im Zuge der Energiegewinnung unsere natürlichen Ressourcen ausbeuten und unser Klima schädigen, dann steht uns allen keine rosige Zukunft bevor. Die Energiewende hat das Zeug, unser Leben angenehmer und fairer zu machen. Die dezentrale Energieversorgung ist weltweit möglich und hat – richtig aufgesetzt – die Kraft, die Menschen daran zu beteiligen. Für eine gemeinsame, klimafreundliche Zukunft.
Wie stellt ihr bei Polarstern sicher, gemeinwohlorientiert zu wirtschaften?
Polarstern wurde als Social Business gegründet. Das prägt die DNA unseres Unternehmens und damit unsere Art und Weise des Wirtschaftens. Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften kommt bei uns von innen heraus und ist eben nicht Folge von Gesetzen oder Renditeaussichten. Wir erstellen auch regelmäßig eine Gemeinwohl-Bilanz. Dafür schauen wir uns Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit, Menschenwürde, Transparenz in ihren verschiedenen Dimensionen an. So erkennen wir Bereiche, in denen wir uns verbessern können.