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GoodJobs loves Gooood Boys – eine Liebeserklärung an unsere Bürohunde

Wir lieben Hunde! Warum Hunde die besten Kolleg*innen sind, was du als Halter*in im Büro beachten musst und wann du deinen Hundetraum besser aufschieben solltest, erfährst du hier.

Lea Thin

10.10.2019

GoodJobs loves Gooood Boys – eine Liebeserklärung an unsere Bürohunde

Wir lieben Hunde! Während der „Feelgood Manager“, wie Bürohunde oft betitelt werden, in keinem modernen Unternehmen fehlen darf, sehen einige konservative Arbeitgeber*innen die felligen Begleiter am Arbeitsplatz weiterhin nur selten gern. Dabei ist längst erwiesen, dass die Anwesenheit eines haarigen Kollegen durchaus Vorteile für die Mitarbeiter*innen hat. Grund genug, um am internationalen Welthundetag darüber zu sprechen, wie gut sich die Vierbeiner am Arbeitsplatz machen - aber auch, wann du deinen Hundetraum besser aufschieben solltest. 

Arbeite mit Hund, denn streicheln ist gesund

Hundehalter*innen leben statistisch gesehen gesünder. Kein Wunder bei den täglichen Spaziergängen bei Wind und Wetter! Seit ich meine Hündin habe bin ich an absolut jedem Tag mindestens zwei Stunden draußen. Für den Büroalltag kommt einem das gleich doppelt zugute: Man bewegt sich nicht nur mehr im Arbeitsalltag, man hält auch zwangsweise seine Pausenzeiten ein. 
Aber nicht nur deshalb gehört der Bürohund zu den besten Kolleg*innen. Denn: Hunde streicheln ist gesund! Grund für die positive Auswirkung von Tieren auf unsere Gesundheit und unsere Konzentration ist das Hormon Oxytocin. Es senkt den Blutdruck und verlangsamt die Herzfrequenz – und verringert so das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Zusätzlich reduziert es die Gefahr eines Burn-Outs indem es hilft, das Stresshormon Cortisol abzubauen. Die wahrscheinlich beste wissenschaftliche Erkenntnis stammt von Randolph T.  Barker (no joke!) und wurde mittlerweile noch von einer Reihe weiterer Studien belegt.

Office Dog als Benefit - auch für Arbeitgeber*innen

Auch Arbeitgeber*innen haben was vom Hund. So sind gesunde und stressresistente Mitarbeiter*innen nicht nur glücklicher, sondern auch ein wirtschaftlicher Gewinn.. Sie sind produktiver, haben weniger Fehltage und – da das wichtigste im Leben jedes Hundehalters ja eh schon unterm Schreibtisch sitzt – bleibt man gerne mal länger im Office. Darüber hinaus sind Hunde gut fürs Firmenimage. Viele Bewerber*innen freuen sich über die Vierbeiner im Büro – für die meisten Hundebesitzer*innen kommt sogar ausschließlich ein Job mit Hunde-Duldung in Frage. Bürohunde sind mittlerweile also durchaus auch ein beliebter „Mitarbeiter-Benefit“, wie etwa Google beweist. Der Riesenkonzern bezeichnet sich gegenüber seinen Investoren als „Dog Company“. Auch Amazon  setzt auf tierischen Arbeitsalltag im Seattle Headquarter: Die über 7.000 Hunde dort bringen Spaß und Dynamik in den Arbeitsalltag und fördern den Austausch unter Mitarbeiter*innen, findet das Unternehmen. 

 

6 goldene Regeln für einen Hund im Büro 

Hunde sind also grundsätzlich ein Gewinn fürs Arbeitsleben. Trotzdem sollte man auf keinen Fall einfach auf eigene Faust mit Leckerli und Leine ins Office kommen, sondern vorab diese Regeln beachten:

1. Nur nach vorheriger Absprache

Absolute Voraussetzung, um einen Hund ins Büro mitzubringen: Sprich dein Vorhaben vorab mit der kompletten Belegschaft ab! Als Hundefan mag es schwer verständlich sein, aber nicht jede*r mag Hunde. Manche haben Angst, manche sind allergisch. Ein absolutes K.O.-Kriterium! Um deinen Kolleg*innen die Angst zu nehmen als Buhmann zu gelten, gib ihnen am besten sogar die Möglichkeit, anonym ihr Veto einzulegen. Bringst du deinen Vierbeiner unerlaubt mit, drohen Konsequenzen – bis hin zum RausWUFF.

2. Keine Rüpel und Angsthasen

Mach dein Bürostockwerk nicht zur BELL-Etage! Nicht jeder Hund ist als Bürohund geeignet. Ist dein Hund noch nicht stubenrein, sehr quirlig, aggressiv oder ängstlich tust du weder dir, deinem Hund noch deinen Kolleg*innen einen Gefallen. Auch Heuler und Kläffer machen das Arbeiten für alle Beteiligten anstrengend. 

3. Check die Rahmenbedingungen

Hast du viele Meetings, viel Kundenkontakt oder bist viel unterwegs? Gibt es schon drei andere Hunde auf deinem Stockwerk? So gern du auch einen Hund bei dir hättest, sieh dir selbstkritisch die Bedingungen an deinem Arbeitsplatz an, bevor du sie einem anderen Lebewesen zumutest. 

4. Rückzugsort schaffen

Ein Einzelbüro bietet sich besonders gut an, um seinen Hund regelmäßig zur Arbeit mitzubringen. Aber auch im Großraumbüro sind Hunde möglich, sofern man als Herrchen oder Frauchen bestimmte Vorkehrungen trifft. Wichtig ist vor allem ein fester Platz für deinen Hund. Idealerweise steht eine Hundebox als ständiger Rückzugsort in deinem Büro. Denn so schön es auch ist, dass dein treuer Begleiter nicht allein zu Hause bleiben muss: Ein Hund schläft durchschnittlich 18 Stunden am Tag! Wird ihm diese Ruhezeit regelmäßig nicht gewährt, bedeutet das für deinen Gefährten Stress, und den wird er an anderer Stelle wieder herauslassen. 

5. Keinen Hundespielplatz eröffnen

Viele Köche verderben den Brei – oder machen Chaos. Auch wenn mir persönlich bei dem Gedanken an spielende Hunde erstmal das Herz aufgeht, stören tobende Hunderudel sehr schnell die Arbeitsatmosphäre. Wenn es also mehrere Bürohunde gibt und sie sich partout nicht ignorieren wollen, trefft euch am besten kurz vor Arbeitsbeginn vor der Tür und lasst die Bande richtig toben. Danach geht’s ab in die Box oder angeleint an den Schreibtisch. Sehnsüchtige Blicke zum Spielkameraden inklusive!

6. Stressfreie Anfahrt sicherstellen

Du hast die Checkliste abgehakt und kommst zu dem Schluss, dass dein Hund prima ins Büro passt? Dann musst du nur noch klären, wie ihr ins Büro kommt. Die Anfahrt zur Arbeit sollte für den Hund kein tägliches Stressdebakel werden. Stell daher sicher, dass dein Hund sich beim Autofahren wohl fühlt oder auch im stark frequentierten Berufsverkehr in öffentlichen Verkehrsmitteln klar kommt. 

Lieber kein Hund als ein unglücklicher Hund

Nach dieser Lobeshymne soll dieser Text hier aber auch ein Plädoyer an alle potenziellen Hundebesitzer*innen sein: BITTE BITTE überlegt vor der Anschaffung eines Hundes, ob er in euer Leben passt. 

Hundebaby? 

Ein Welpe benötigt – je nach Rasse – wahnsinnig viel Zeit, um sich einzufinden. Für meine Retrieverhündin haben mein Freund und ich die ersten drei Monate „Rudelzeit“ genommen, da an arbeiten nicht zu denken war. Ein Welpe ist nicht stubenrein und muss (auch nachts!) alle zwei Stunden vor die Tür. In den ersten Wochen und Monaten können junge Hunde nicht allein gelassen werden. Nach drei Monaten waren wir mit unserer Hündin bei 10 Minuten - das ist gerade mal genug, um den Müll nach unten zu bringen. Wusstest du schon, dass viele Hundewelpen beißen und knabbern? Auch Schuhe, Klamotten und Möbel werden von den kleinen Rackern nicht verschont. Was zu Hause schon höllisch nervt ist fürs Büro absolut untragbar. Einen Welpen mit ins Office zu bringen ist also schon mal keine gute Idee. Wenn ihr im ersten Lebensjahr eures Hundes nicht von zu Hause arbeiten oder euch nicht lückenlos mit weiteren Personen bei der Betreuung abwechseln könnt – vergesst eure Pläne ganz schnell wieder!

Adoptivhund? 

Alternativ gibt es natürlich die Möglichkeit sich einen Fellfreund zu suchen, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das muss kein alter Hund sein – mit zwei Jahren sind Babyphase und Pubertät so langsam überstanden und du kannst dich idealerweise über einen entspannten Hund freuen. So weit so gut, allerdings darfst du hierbei nicht vergessen, dass diese Hunde vorher an einem anderen Ort waren und ihre eigenen Erfahrungen mit Menschen und ihrer Umwelt gemacht haben. Du kannst nicht ausschließen, dass der Hund an deinem Wohnort oder Arbeitsplatz komplett überfordert ist. Vielleicht reagiert er sehr ängstlich oder aggressiv. Auch für die Anschaffung eines älteren Hundes muss daher dringend ein Heimurlaub geplant werden – mit ungewissem Ausgang. Denn es ist vorher nie garantiert, dass dein Hund auch bürotauglich sein wird.

Dogsharing!

Wenn du nicht weißt, wie sich deine Lebenssituation in den nächsten Jahren verändern wird, bitte lass es sein! Es ist für jeden Hund ein fürchterliches Trauma von seinem Herrchen oder Frauchen verlassen zu werden. Nimm einen Hund also nur bei dir auf, wenn du dich sicher für die kommenden 15 Jahre für ihn verpflichten kannst. Dazu gehört auch, dass dein Hund täglich im Schnitt nicht länger als vier Stunden allein sein sollte. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten als Hundeliebhaber*in auf seine Kosten zu kommen, ohne gleich selbst zum Züchter zu fahren. Vielleicht gibt es in deinem Büro ja schon einen Bürohund. Freunde dich erstmal mit diesem haarigen Kollegen an, bevor du einen weiteren rekrutierst. Viele Hundebesitzer*innen sind zudem auf der Suche nach Hundesittern oder –walkern. So kannst du eine schöne Zeit mit einem Vierbeiner verbringen, ohne dich für das nächste Jahrzehnt zu binden. Wer noch mehr Commitment einbringen möchte, für den gibt es sogar Dogsharing. Der Hund ist dann tageweise bei einem selbst oder der anderen Person. Wie geil der Hund das findet sei dahingestellt und unterscheidet sich bestimmt ganz individuell – gerade für Hundehalter*innen, deren Lebensbedingungen sich geändert haben, ist es aber eine gute Chance dem eigenen Vierbeiner trotzdem noch gerecht zu werden.

Du hast dich dafür entschieden, dass ein haariger Vierbeiner in eurem Unternehmen ein Zugewinn ist, aber brauchst noch Hilfestellung bei der Eingewöhnung? Beim Bundesverband Bürohund e.V. findest du praktische Tipps für eine erfolgreiche Integration im Team, sowie eine Auflistung aller hundefreundlichen Unternehmen in deiner Nähe.